Der Klassiker in Charkiw
Niederlande – Deutschland
13.06.2012, Vorrunde Gruppe B, Metalist Stadium Charkiv, Endstand: 1:2
Zuschauer: 37.800
Tore: 0:1 Gomez (24.) ; 0:2 Gomez (38.) ; 1:2 van Persie (73.)
Unverhoffter Saunagang
Spieltag. Deutschland-Holland steht auf dem Programm. Vorfreude und Optimismus sind groß. Zunächst jedoch hat Sascha für uns ein Entspannungsprogramm arrangiert. Er setzt uns in dem Banja eines Freundes ab, wo uns das volle Sauna-Programm erwartet. Es ist angenehm entspannend bei mit Honig versetztem Saft und frischen Früchten. Der Sauna-Gang ist etwas ungewohnt. Man steckt mit dem Kopf vollständig in nassem Eichenlaub, wodurch der Kopf kühl bleibt und man lange in dem heißen Raum ausharren kann. Währenddessen bearbeitet Saschas Banja-Meister unsere Körper mit weiteren Laubruten. Das Beste jedoch ist der erlösende Sprung ins Wasserbecken. Spätestens jetzt sind die brütende Hitze Draußen und die unbequemen Nächte vergessen. Irgendwann, als Arne dran ist, muss der Meister weg. Er geht jedoch nicht, ohne Hendrik in die Künste des Laubrutenschwingens einzuweisen.
Ich sitze indes völlig entspannt in der Ecke und beobachte die Szene: Hendrik, nackt, nur mit einer Filzzipfelmütze bekleidet, vertrimmt Arne, den Kopf in einen nassen Laubhaufen gesteckt, mit einer Eichenrute den blanken Hintern… wo sind wir hier eigentlich wieder reingeraten? Nach der Sauna warten Borschtsch und Wodka auf uns, um die Sache richtig russisch abzurunden. Wir verlassen den Laden und schweben federleicht in den Spieltag. Heute werden wir garantiert die entspanntesten Menschen im ganzen Stadion sein.
Wir suchen die Ostfriesen, die Arne auf der Zugfahrt nach Krakau getroffen hatte. Als wir den Laden finden sind die Jungs nicht mehr da. Wir bleiben trotzdem auf ein Bier und Arne merkt nach einer Weile, dass die Friesen-Baggage eigentlich nur zwei Tische weiter sitzt. Also rüber. Erfrischend und sympathisch klingt das Norddeutsche nach dem doch zähen badischen Gerede der letzten Tage.
Die Friesen brauchen tatsächlich drei Stunden um ihre Bezahlung klarzukriegen, dann geht es endlich los zur U-Bahn. Der Zug ist voll mit Fans. Kurioserweise wird die Stadion-Haltestelle Sportyvna nicht angefahren.
Hintergrund ist, dass die Haltestelle derart stadionnah ist, dass Sie direkt in den Sicherheitskorridor mündet. Also rauschen wir durch bis zum nächsten Stop. Die überaus spannende Gegend wirkt tatsächlich weit weg vom WM-Rummel und die Leute sind ebenfalls völlig unbeeindruckt.Ein Weg-Bier ist schnell zur Hand und der Spaziergang hinein in die Abendsonne weiß zu gefallen. Wir haben noch drei Stunden Zeit bis zum Anpfiff, wollen aber das früher beginnende Spiel Dänemark-Portugal noch auf den Außenleinwänden des Stadions sehen. Leider wird daraus nichts. Die Leinwände werden nicht genutzt. Stattdessen ist das Stadion etwas weiträumiger abgeriegelt.
Wir treffen noch einmal die anderen Braunschweiger und irgendwie verläuft es sich dann etwas. Arne und ich gehen mit dem Ziel erster Fernseher in Richtung Innenstadt. In einer Bar mit Biergarten werden wir schließlich fündig. Das Publikum ist sehr gemischt und alle verstehen sich blendend. Irgendwann schneit auch der eine von den Karlsruhern in den Biergarten herein und ist dank seiner Physis und Aufmachung gern gesehener Gast auf Gruppenfotos. Er nimmt sich nicht zu ernst und schwärmt von der Lockerheit der Holländer und deren Verkleidungen. Schwierig.
Irgendwann fragt er die jungen Damen am Nachbartisch, ob sie Russen seien. Als diese etwas entrüstet entgegnen, sie seien Ukrainerinnen, winkt er weltmännisch ab: ‚Russia or Ukraine – for us it is the same!‘. Autsch. Aber alle amüsieren sich köstlich und selbst diese Aussage sorgt bestenfalls für kurze Irritation. Portugal schlägt die Dänen. Nicht das beste Resultat für unsere Mannschaft. Die Holländer aber freut es.
Nachbarschaftsduell
Wir halten uns nicht länger auf und machen uns auf den Weg ins Stadion. Obwohl aus anderer Quelle entstammend, ist mein Ticket für denselben Block wie das von Arne und Hendrik. Hendrik ist schon im Stadion und da durchaus noch etwas Platz ist, können wir nebeneinander stehen. Es ist ein Sommer- und Fußballabend allererster Güte. Jeden Kilometer war es wert, heute Abend hier zu stehen. Die Tribünen knistern förmlich unter der guten Laune und die Stimmung in der weißen Kurve ist fantastisch. So siegessicher war man sich einfach lange nicht mehr gegen die Holländer.
Als die Mannschaften einlaufen verschwindet die Außenwelt. Die Reise, die Ukraine und all das Erlebte ist Geschichte. Einzig der Rasen zählt. Die Unterstützung ist erneut stark und die Mannschaft zieht mit. Als die Tore fallen herrscht Ausnahmezustand. Der Durchdreh-Anteil kann sich sehen lassen! Freudentaumel und Siegesrausch. Der Block feiert ausgelassen. Dass van Persie noch einmal für Spannung sorgt rundet die Sache noch einmal ab. Der Schlusspfiff besiegelt den Sieg gegen den Nachbarn und drei weitgereiste Braunschweiger liegen sich in den Armen. Wir verharren noch lange im Stadion und genießen den Abend. Dieses Spiel war vor Monaten der Hauptantrieb für unserer Reise.
Gerade wurde es abgepfiffen und es passt einfach alles. Beim Rausgehen treffen wir nochmal die beiden Karlsruher, die uns in ihrem Wagen mitgenommen hatten – kurioser Weise gerade einmal zwanzig Meter neben der Stelle an der wir uns zwei Tage zuvor verabschiedet hatten. Hendrik, Arne und ich schlendern ohne Eile mit dem Strom Richtung Innenstadt. Ein Bier hier, ein Bier da und alles bleibt ganz gelassen. Keiner weiß so Recht wohin und so verschlägt es uns in einen Park im Zentrum, wo eine Art Party stattfindet. Erneut funktioniert die Mischung bestens. Holländer, Deutsche, Ukrainer, Gaststudenten und bekennende Fans des lokalen Clubs Metalist. Das abwechselnde Singen erinnert an den Grandprix d’Eurovision.
Wir plaudern: Mal auf Englisch, mal mit drei Worten und zwei Händen. Hier haben sich wieder viele junge Ukrainer versammelt, die den Austausch suchen. Diese Gespräche und gemeinsamen Fotos sind ihre Teilnahme an der EM. Einige kommen geradewegs aus dem Deutschkurs, andere kommen weil sie ernsthaft fußballinteressiert sind.
Die dunkelhäutigen Jugendlichen, ich vermute Austauschstudenten, feiern mit. Im Vorfeld des Turniers wurden insbesondere hier aus Charkiw besorgniserregende Zustände offenkundig. BBC Panorama zeigte Aufnahmen auf denen asiatische Metalist-Fans brutal aus dem Stadion geprügelt wurden. Der ehemalige England-Kapitän Sol Campbell sprach eine öffentliche Warnung an alle dunkelhäutigen England-Fans aus, nicht zu dieser EM zu fahren.
Heute stelle ich erleichtert fest, dass sich niemand an den anders aussehenden zu stören scheint. Auch sie sind Gäste auf vielen Gruppenfotos. Vielleicht kann die Internationalität des Turniers auch in punkto Toleranz etwas bewirken.
Die Metalist-Leute hier – es sind unerwartet viele Frauen darunter – sind sehr präsent. Sie sind in bestem Ultra-Alter und etwas überdreht. Einer stellt sich mir mit ‚Mjètaliist Futboll Hooligan‘ vor und zeigt dabei stolz auf sich selbst. Alle Achtung. Ich nicke dezent anerkennend. Einmal die Hand gereicht wird man die Jungs nicht mehr so leicht los.
Der Morgen wird heller, die Verständigung sinnentleerter und irgendwie sind ohnehin kaum noch Leute dar. Die Schwere eines langen, ereignisreichen Tages legt sich auf unsere Augenlider. Es gelingt uns dann auch, Hendrik von dem Vorhaben abzubringen, noch ‚auf die Party‘ zu gehen – ein hoffnungsloser Biergartenbereich mit noch 10 Versackten, die sich auf 300 Plastikstühle verteilen. Schließlich entscheiden wir ‚Bringt nix mehr!‘ und setzen uns ab.
Nach langer Nacht
Anruf bei Sascha morgens um 6. Unangenehm. Ich versuche es vorsichtig: ‚Where are you at and what are you up to?‘. Der gute Mann durchschaut die dumme Frage und entgegnet, es sei sechs Uhr morgens und er sei natürlich im Bett. Gut. Immerhin lehnen wir sein zögerliches Angebot ab, uns aufzulesen. Stattdessen schickt er uns seine Adresse per SMS und wir zeigen sie dem nächstbesten Taxifahrer.
Man kennt die Geschichte Herrchen und Hund. Oft beobachtet gleichen beide einander in ihrer Erscheinung. Wäre Herrchen selbst ein Hund geworden, er wäre exakt so ein Terrier wie Hasso hier.
Mit dem Taxifahrer und seinem Lada verhält es sich genauso. Die beiden kantigen Kraftpakete wirken wie aus einem Guss. Wir brettern durch die leere Stadt. Die frisch sommerliche Morgenluft des Fahrtwindes tut gut. Hendrik erzählt munter, aber unser Ladamann versteht absolut gar nix. Ist aber auch egal, weil wir uns in diesem Moment noch einmal in der Großartigkeit des spät zu Ende gehenden Tages sonnen. Bei Sascha angekommen verpufft dann auch die letzte Energie. ‚We had to celebrate!‘ weiß Hendrik zu entschuldigen und Sascha sieht es genauso. Er nimmt den unruhigen Morgen locker und dreht sich auch noch einmal um. Ich falle erschöpft in mein Balkon-Quartier. Gut zu liegen.
Der Schlaf kommt sehr kurz, aber wir rappeln uns ganz gut auf. Sascha fährt zu seinem Brautmodenladen und nimmt uns mit. Unsere Züge nach Kiew schon im Hinterkopf verplempern wir ambitionslos den Tag. Zur Enttäuschung wird die Suche nach dem Metalist-Fanshop. Er ist geschlossen, weil die UEFA die Räumlichkeiten belegt.
Irgendwie ist es oft so, wenn man ein paar Tage in einer fremden Stadt ist, dass sich diese Orte hervortun, an die man jeden Tag kommt. Selbst bei kurzen Aufenthalten entwickelt man manchmal Gewohnheiten. So schlendern wir auch heute wieder die Sumskaja Straße hinunter, bis wir schließlich unser Gepäck aus Saschas Laden holen. Dass der gute Mann bereits wieder unterwegs ist, passt irgendwie ins Bild. Für Sascha selbst war unser Aufenthalt kein großes Ding. Er hat einfach und ganz nebenbei sein Zuhause angeboten. Uns bleibt nichts anderes übrig als eine Dankesnachricht und den obligatorischen Eintracht-Schal zu hinterlassen.
Die Wege trennen sich
Am Bahnhof angekommen trennen sich unsere Wege. Arne, der das Turnier noch weiter bereisen wird, hat einen früheren Zug nach Kiew gebucht. Bevor es für uns beide weitergeht, vergreifen Hendrik und ich uns noch fies bei der Wahl eines Imbisses. Seltsam gefüllte Crêpe-haften Fladen – Aufessen absolut unmöglich.
Wir sind froh, als wir abends endlich in den Zug können. In dem gut abgenutzten Waggon mit großem Schlafwagenabteil beziehen wir unsere Betten. Eigentlich schwebt uns nur ein Gute-Nacht Bier vor, aber schnell gesellen sich noch zwei andere Deutsche zu uns in den Flurbereich vor dem WC.
Wir teilen allesamt die Auffassung, dass die Ukraine richtig Spaß gemacht hat. Eine Geschichte folgt auf die andere und die schönste hat Ben zu erzählen. Der junge Fan des SC Preußen Münster ist allein unterwegs, hat aber für jedes Spiel ein weiteres Ticket, weil sein Bruder erst kurz vor Turnierbeginn abgesprungen ist. Beim Spiel Deutschland gegen Portugal bot er die Karte auf der Straße an und fand einen Abnehmer aus Lviv, der seufzend die für ihn stattlichen 30€ zahlte. Ben gab ihm noch mit auf den Weg, dass man sich ja drinnen sähe, weil die Plätze nebeneinander seien. Als der Mann schließlich seinen Platz neben Ben einnahm hatte er gleich ein zweites Bier für diesen dabei. Ben holte die nächste Runde und die beiden feierten großartig. Der Ukrainer sang alles mit, auch wenn es auf Deutsch war und als Gomez schließlich traf, lagen sie sich in den Armen. Als der Ukrainer sich herzlich verabschiedete lies Ben ihn nicht ohne Souvenir gehen. Mit der Anmerkung ‚My friend, I need you here next week‘ drückte er ihm das freie Ticket für das Dänemark-Spiel in die Hand.
Seitdem, so Ben, habe er schon drei SMS von seinem neuen Freund bekommen. Der frage ungeduldig wann er wieder in Lviv einträfe, schließlich hätte er Ben schon in seiner Stammkneipe angekündigt. Ich bin mir sicher, die beiden werden noch ihren Spaß gehabt haben.
Sehr früh morgens kommen wir in Kiew an. Wir verabschieden uns von den anderen. Ben wünscht dem BTSV viel Spaß mit unserer Neuverpflichtung aus Münster, Björn Kluft.
Hendrik hat hier was klar gemacht. Wir haben fünf Stunden Zeit, bis wir am Busbahnhof sein müssen. Unser Spaziergang führt uns natürlich zum letzten, in unserer Sammlung noch fehlenden ukrainischen EM-Stadion. Das komplett umgebaute Olympia-Stadion ist Heimstätte der ukrainischen Nationalmannschaft und von Dynamo Kiew und auch der Austragungsort des Finales. Zumindest von außen haben wir es mal gesehen.
In den Straßen verlieren sich nur wenige Menschen. Es macht Spaß durch die aufwachende Stadt zu schlendern. Kiew präsentiert sich als eine Stadt von Größe. Boulevards und Gassen, Parks und Plätze – es ist eine sehr schöne Mischung. Der Fall liegt klar: Hier muss man nochmal hin. Zunächst aber müssen wir zum Busbahnhof. Da dieser an der Peripherie liegt, tauchen wir ab in die U-Bahn. Die Türen schließen sehr schnell und so kommt es, dass wir einander durch die Scheibe anschauen als der Zug abfährt. Hendrik draußen ich drin. Beim Umstieg finden wir uns wieder und gelangen schnell zur Busstation.
Härtetest zum Abschluss
Wir haben in der entbehrungsreiche Woche jegliche Zimperlichkeit abgelegt. Der letzte Reiseabschnitt erweist sich allerdings noch einmal als Härtetest. Mit dem Eurolines-Bus soll es in schlappen 28 Stunden von Kiew nach Braunschweig gehen.
Souverän sichern wir uns vorzeitig ab, dass wir zwei Plätze nebeneinander bekommen. Eindecken mit Snacks. 28 Stunden wird man schon irgendwie rumkriegen. Als wir schließlich unsere Plätze suchen, kommt es knüppeldick. Der Bus hat im zweiten Teil eine Vierergarnitur. Ich bin schon fast vorbei, als ich Hendriks niedergeschlagene Stimme hinter mir vernehme ‚Hier sind die Plätze‘. Ich drehe mich um zu zwei älteren Herren, die es sich in der Vierergarnitur so richtig schön bequem gemacht haben. Wir sitzen gegenüber. Ohne viel von der bereits vereinnahmten Beinfreiheit zurückzugeben, räumen Sie zumindest ihre Taschen beiseite.
Wir quetschen uns in die Sitze und blicken in die neugierig bis mitleidsvollen Blicke unserer Mitreisenden. Ich sage: ‚Ich glaub‘s nicht‘ – ‚Katastrophe‘ meint Hendrik. Hauptgewinn! Nicht nur haben wir 28 Stunden Busfahrt vor uns, wir sitzen auch noch gegen die Fahrtrichtung und starren den beiden Herren und einem Dutzend Gesichter dahinter entgegen. ‚Ich kann nicht einen ganzen Tag in diese Gesichter gucken‘ resigniert Hendrik. Aber es kommt noch dicker. Irgendwann eine Durchsage und alle rufen irgendwas. Es gibt einen Film und – wie sollte es auch sein – der Bildschirm ist genau über uns. Nun gehen auch die letzten Blicke in unsere Richtung. Immerhin verstehen wir nix von dem Getöse über unseren Ohren. Der Mann gegenüber freut sich in sichtlicher Zufriedenheit und lächelt die ganze Zeit den Film an. Ich stelle mich schlafend und nicke irgendwann tatsächlich ein.
Als ich aufwache kann ich es immer noch nicht glauben. Hendrik blickt auf die Uhr und weiß mich aufzumuntern: ‚Morgen um die Zeit sind wir fast da‘. Besten Dank. Immerhin: Es gibt am Nachmittag ein paar Stopps. Beine vertreten und eine Cola. Wir kommen mehr und mehr mit den Mitreisenden, anscheinend ausschließlich Ukrainer, in Kontakt und irgendwie ist es dann doch nicht mehr so schlimm. Wir haben so etwas wie einen Maskottchenstatus erlangt. Die Leute sind sehr nett. Man freut sich, dass uns unsere Tour so sehr gefallen hat. Auch unsere Erzählungen von Taras, Sascha und den Privatunterkünften mögen die Leute. Strapazen hin, Strapazen her – wir sind mittendrin.
An der Grenze hängen wir lange fest. Keiner weiß so recht warum. Nach drei Stunden geht es weiter. Nächste Station ‚Dresden‘. Dresden? Hat der Dresden gesagt? Aber jetzt ist alles egal. Es wird Nacht und die bringen wir ganz gut rum. Am nächsten Morgen sieht unsere Viererrunde ziemlich zerknautscht aus. Wir sind fast durch Polen durch und biegen tatsächlich in Richtung Görlitz ab. Das Programm hält also noch eine schöne Ehrenrunde über das Elbflorenz bereit, bevor es nach Berlin geht. Irgendwo in Brandenburg hält uns der Zoll an. Wir müssen alle aussteigen und so langsam werde ich ungeduldig. Berlin hilft. Die Hälfte der Leute steigt aus und wir haben endlich Platz. Auch finden hier zwei leckere Brötchen zu uns. Magdeburg ist dann fast schon egal und als wir von der A39 in die Salzdahlumer Straße einbiegen geht unsere EM zu Ende.
Zwei Tage später bin ich wieder in Berlin und sitze bei Tim auf dem Sofa. Deutschland spielt gegen Dänemark. Noch einmal in Lviv. Ich denke an Taras und Svietlana, an Ben, der wieder neben seinem ukrainischen Freund sitzt und an Arne, der weiter die Nationalmannschaft begleitet. Ich denke an die rauschenden Feste und die langen Reisen und an das blaugelbe Land, dass uns ein so guter Gastgeber war. Viel Land und vor allem viel Leute. fg
Wir haben Wort gehalten: Ein Jahr später gab es ein Wiedersehen mit Kiew.
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