Lettland – Island
10.10.2014, EM-Qualifikation, Skonto Stadion, Endstand: 0:3
JK Tallinna Kalev III – Tallinna JK Piraaja
12.10.2014, Liiga III.N, Kunstrasenplatz des Kalev Stadions, Endstand: 1:2
Spotlight: Flora Tallinn & Nationalelf Estland
12.10.2014, A. Le Coq Arena
United of Manchester FC – Skelmersdale United FC
14.10.2014, Northern Premier League: First Division, Bower Fold, Endstand: 1:2
Spotlight: AFC Penzance
16.10.2014, Penlee Park
Woolpack Wanderers – Garrison Gunners
19.10.2014, Isles of Scilly Football League, Garrison Field, Endstand: 0:4
1. Abschnitt: Braunschweig – Bremen – Riga
09.10.2014: Die Wetterprognose las sich ja nicht so gut, daher waren wir schon froh, dass es wenigstens trocken war als der Flieger in Riga aufsetzte. Riga – größte Stadt des Baltikums mit bewegter Geschichte, Geburtsstadt u.a. von Heinz Erhardt und Rosa von Praunheim – und nun kamen wir. Der Bustransfer in die Innenstadt klappte reibungslos, ebenso der Check-in im Central Hostel. Genug gesessen hatten alle bereits, daher stürzten wir uns sogleich in das rege Treiben der City. Bemerkenswert waren hier die Menge der trotz der vielen Kriege und Besatzungen erhaltenen bzw. restaurierten Altbauten und die teils üppigen Parkanlagen. Natürlich nimmt die Pracht deutlich ab, je weiter man sich vom Zentrum entfernt, aber das ist ja beinahe überall so. Zunächst wurden Karten für das Länderspiel Lettland – Island gesichert, denn so ein Desaster wie Estland – England in drei Tagen, wo wir keine Tickets bekommen konnten, sollte uns nicht nochmal passieren. Danach konnten wir befreit aufspielen, äh, weiter die Stadt erkunden.
Zum Abendessen fiel die Entscheidung für das Lido am Domplatz. Hier gibt es in rustikaler Atmosphäre ein laufendes warmes und kaltes Buffet mit einigen heimischen Speisen zum annehmbaren Preis, und gerade das Hausbier ist eine unbedingte Empfehlung. Das Nachtleben hält viele Möglichkeiten bereit, davon aber viel 08/15. Nach einigem Suchen gelang es uns aber, mit Omas Briljants einen interessanten Laden zu finden, wo der Tag angenehm ausklingen konnte.
10.10.2014: Das kontinentale Frühstück entpuppte sich als normal in der Qualität, aber überdurchschnittlich in der Quantität und sorgte so für einen guten Start in den zweiten Tag. Nachdem wir uns die Innenstadt schon quasi selbst erwandert hatten, stand heute eine etwas andere Stadtführung auf dem Programm. Yellow Free Tours ist ein Jugendprojekt, das Gratisführungen durch einige Städte Nord- und Ost-Europas anbietet, unter anderem eben auch in Riga. Bewusst werden hier die typischen Touri-Punkte ignoriert und das Augenmerk auf Sehens- und Wissenswertes drumherum gelegt, gerade auch das Alltägliche. Unsere Tour dauerte zu Fuß knapp 2,5 Stunden und war sehr interessant, man hatte das Gefühl, ein wenig hinter die Fassade der Stadt gesehen zu haben. Da der Fremdenführer davon lebt, sollte man ihm am Ende der Tour ein Trinkgeld zukommen lassen.
Nach einer kurzen Stärkung mit Pelmeni (Teigtaschen mit Fleischfüllung) bzw. Wareniki (mit fleischloser Füllung), jeweils mit einem Schlag Schmand serviert, nahmen wir am Hostel unseren Mann aus derzeit Tallinn in Empfang. Dies zog sich etwas, weil sein estnischer Leihwagen zum Umparken auf den Hostelparkplatz nicht mehr anspringen wollte und wir auf den lettischen ADAC, den LAMB (Latvijas AutoMoto Biedrība) Autoklubs warten mussten. Dieser spielte schließlich Steckroulette mit den Sicherungen und die Karre lief wieder.
Auf dem Weg zum Skonto-Stadion trafen wir in einer Bar noch auf einen Bekannten unserer mitreisenden Riga-Expertin, der als Engländer in Riga lebt und viel Herzblut in den Riga United FC investiert. Selbst noch Spieler bei den Herren trainiert er aber auch die vielversprechende Damenmannschaft, in der zufälligerweise auch zwei deutsche Studentinnen kicken und die ebenfalls zum Länderspiel wollte – so gab es noch ein kurzes Meet and Greet. Am Stadion war dann gemessen an der nachrangigen Popularität des Fußballs in Lettland doch einiges los. Verpflegung gab es aus großen Pfannen, die man hier nur vom Weihnachtsmarkt o.ä. kennt: Schaschlik, Kartoffeln, Sauerkraut und Würste. Und natürlich Knoblauchbrot, ein im Baltikum verbreiteter Snack – meist Schwarzbrot wird mit Knoblauch in Öl geröstet und dann warm oder kalt genossen.
Die erste Hälfte verlief torlos, wobei sich die Gäste aktiver präsentierten, jedoch zunächst ohne Durchschlagskraft. Erst nach dem Platzverweis für den aus der Bundesliga bekannten Rudnevs in der 55. Minute klingelte es dann 11 Minuten später auch verdient für die Isländer durch Sigurdsson. Weitere 11 Minuten später, also in der 77., stand dann auch fest, dass es für die Gastgeber sehr schwer würde, noch zu einem Punkterfolg zu kommen, denn das 0:2 durch Gunnarsson war die klare Vorentscheidung. Der in der 87. Minute eingewechselte Gislason machte dann kurz vor Ende der Partie mit einem etwas glücklichen Abschluss zum 0:3 endgültig den Deckel drauf, zu dem Zeitpunkt waren aber schon viele Zuschauer gegangen. Für uns rundete ein Absacker in der Bar Leningrad mit einerseits sprödem sowjetischen Charme und aber doch auch kreativen Dekorationselementen den Riga-Besuch insgesamt ab.
Links
Riga (Wikipedia)
Omas Briljants
Riga United FC
Unser Video zum Spiel
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)
2. Abschnitt: Riga - Pärnu - Tallinn
11.10.2014: Nach Check-out wurden noch schnell letzte Einkäufe getätigt, vor allem der beliebte wie gefürchtete Rigaer Balzams musste noch mit, ein dunkler Likör der angeblich bereits Katharina die Große gesund gemacht haben soll. Als die mehrstündige Fahrt nach Tallinn startete sahen wir, dass die umgesteckte Sicherung zum Licht vorn rechts gehörte, zumindest ging´s nicht, dafür lief der Wagen. An der Strecke gibt es recht viel Wald, obwohl es lange am Golf von Riga entlanggeht. An zwei Parkplätzen der A1 aber kann man direkt aus dem Auto an den Strand, das war richtig schön, zumal nun auch endlich mal die Sonne schien. Hier verweilten wir gerne einige Zeit, bevor es nach Pärnu weiterging.
Das estnische Pärnu liegt ebenfalls direkt an der Strecke Riga – Tallinn und ist seit langer Zeit ein Bade- und Kurort, was angesichts eines kilometerlangen Sandstrandes nicht verwundert. Dieser spiegelte uns gegenüber aber gnadenlos die Tristesse einer beendeten Saison wider – verwaiste Bänke, Beach Soccer Tore und Volleyballnetze, still gemustert lediglich von einer Handvoll Kur- oder Klinikpatienten. Das Warnschild, dass am Strand Rauchen verboten ist, scheint aber immer noch ernst gemeint zu sein. Diese Eindrücke stehen in krassem Gegensatz zur Beschreibung des Ortes bei visitestonia.com… Bei einem Rundgang durch den Ortskern fanden wir trotz der kompletten Zerstörung während des letzten Weltkriegs immerhin ein paar schöne Häuser, überraschende Mengen an Kunst an Wänden und Türen und in einer Art Sitzbierkiosk auch einen kleinen Snack. Um nicht doch noch böse Überraschungen wegen des ausgefallenen Scheinwerfers zu erleben mussten wir dann auch weiter und waren innerlich froh, dass der Wagen wieder problemlos ansprang und uns noch in der Abendsonne zum Autoverleih am Stadtrand von Tallinn brachte.
Gespeist wurde zünftig und lecker im Kochi Ait, einer mittelalterlichen Taverne/Brauhaus am Fährhafen, in einem der alten Speichergebäude gelegen und umgeben von zahlreichen Alkoholläden für die Alko-Touristen aus Finnland und Restskandinavien, die in regelmäßigen Abständen das Hafenviertel fluten und wegschaffen was geht. Bei einem ersten kleinen Stadtrundgang erhielten wir neben einer groben Orientierung auch einen Eindruck wie es ist, wenn Horden englischer Fans die Innenstadt bevölkern. Sieht schon mächtig aus, wenn ein Trupp von etwa 100 Lads durch die enge Fußgängerzone zieht und aus den Bars und Seitenstraßen immer weitere dazustoßen. Es blieb aber friedlich, soweit wir das mitbekamen.
Links
Pärnu (Wikipedia)
Pärnu (visitestonia.com)
Kochi Ait Tavern, Tallinn
Rigas Melnais Balzams (Wikipedia)
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)
3. Abschnitt: Tallinn
12.10.2014: Zum Glück hat die Natur uns gute Füße gegeben, denn an diesem Tag spazierten wir erst am Wasser entlang zum Stadtbezirk Kadrioru, in dem es einen riesigen Park mit dem Schloss Kadriorg nebst dazugehörigem Schlossgarten mit Brunnen, Schwanenteich, usw. gibt. Im Sommer sicherlich eine Pracht. Gleich daneben befindet sich die Heimstätte von Levadia Tallinn, das Kadrioru Staadion. Dieses war leider nicht zugänglich, sodass ein paar Schnappschüsse von hinterm Zaun reichen mussten. Es ist immer wieder interessant auch Randbezirke einer Stadt zu sehen, wo eben nicht alles geschniegelt ist sondern der zum Teil auch einfache Alltag erfahrbar wird: die Wäsche auf dem Balkon, Gartenarbeit, Heimwerken in der Garage, ein Plausch beim Bäckercafé im Keller des Eckhauses, usw. Durch solche führte unser Weg zum Kalevi Keskstaadion, auf dessen Kunstrasennebenplatz um 14 Uhr das Spiel von Tallinna Kalev III gegen Tallinna JK Piraaja stattfand. Mit uns waren es zwei Handvoll Zuschauer, einige nutzten offenbar die Zeit, um sich schon auf das abendliche EM-Quali-Spiel Estland-England einzustimmen, einer machte eine Pause beim Rundgang mit dem Hund.
Insgesamt war es eine faire Partie, in der beide Teams den Fußball eher arbeiteten als spielten. Kalev ging in der 29. Minute in Führung und nahm das 1:0 auch mit in die Kabine, musste sich in der 57. aber den aufkommenden Piranhas beugen und den Ausgleich hinnehmen. Dieser wurde von einigen “sogenannten Fans” mit dem abbrennen dreier Bengalos gefeiert, was für allgemeine Erheiterung zumindest auf den Holzbänken der Tribüne sorgte, trotz des “No smoking”-Schildes direkt daneben. Piraaja drückte nun auf den Siegtreffer und erzielte ihn auch prompt in der 66., danach mühten sich die Gastgeber vergeblich, noch den nicht unverdienten Punkt zu retten, vergaben jedoch gute Chancen, hätten aber auch noch das 1:3 kassieren können. Gegen den Tabellenführer zu verlieren ist aber beileibe in Ordnung.
Im Anschluss spazierten wir auf Verdacht weiter zur A. Le Coq Arena, wo besagtes Länderspiel ausgetragen werden sollte. Nachdem wir im freien Vorverkauf leer ausgegangen waren, ruhten unsere Hoffnungen auf den oft auffällig-unauffälligen Herren, die gerne mal die eine oder andere Karte übrig haben. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass außer uns noch sehr viele andere Menschen Eintritt begehrten, aber scheinbar niemand Tickets im Angebot hatte, weswegen die Vernunft gebot, rechtzeitig die Innenstadt aufzusuchen um das Spiel in einem Irish Pub, der natürlich von Engländern bevölkert war, zu sehen. Nach dem etwas schmeichelhaften 0:1 trafen wir uns nochmal mit Justin und einigen seiner Freunde, darunter auch Angelo, der zufälligerweise mit Fussballkultour über Twitter verbunden ist – die Welt ist einfach mal wieder klein.
13.10.2014: Da unser Gastgeber heute wieder arbeiten musste, zogen wir nochmal gründlich durch die Alt- und Innenstadt Tallinns, aber erst führte der Weg zur alten Seefestung und dem Seeflughafen. Die Festung, die auch mal als Gefängnis genutzt wurde, war schon geschlossen und sozusagen im Winterschlaf, aber den Seeflughafen konnte man betreten. Ausrangierte Militär- und Nutzfahrzeuge, Dampfer und Marineschiffe im Ruhestand, alte Kanonen und die Hangare mit Flakgeschützen auf dem Dach und das estnische Meeresmuseum warten hier auf die Besucher. Höhepunkt war jedoch das erste estnische U-Boot aus Holz, das von 4 Mann betrieben wurde. Zwei drehten das Antriebsrad, einer lenkte und einer pumpte das üppig eindringende Wasser ab und hantierte mit der Bewaffnung. Leider konnte sich der Prototyp nicht durchsetzen.
Über die Dicke Margarethe, eine Wehranlage mit wirklich dicken Mauern, gelangten wir dann in die Innenstadt, die sehr viele mittelalterliche Elemente aufweist und landeten schließlich wieder in der Oberstadt, um den Ausblick nochmal bei Tag zu genießen. Zum Abschluss wurde im Masha gegessen, einem russischen Restaurant das ein wenig an eine Puppenstube erinnert aber gutes Essen serviert. Das kleine Bier umfasst hier übrigens 0,4 l, das mittlere 0,7 und das große 1 Liter. Auf die Bemerkung, das sei aber wirklich groß sagte die Bedienung nur lapidar: “You are in a russian restaurant, what do you expect?” Klang logisch.
Links
Tallinn (Wikipedia)
Kadriorg (Wikipedia)
FC Levadia Tallinn
JK Tallinna Kalev
Tallinna JK Piraaja
Restoran Masha
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)
4. Abschnitt: Tallinn – Bremen - Manchester
14.10.2014: Beim Abflug Richtung Bremen hingen die Wolken tief über Tallinn, sodass die Funkturmspitze aus der grauen Watte herausragte. Übrigens befinden sich Riga und Tallinn in einer anderen Zeitzone, was heißt dass man bei Hinreise eine Stunde verliert, weil es dort später ist als bei uns – entsprechend wurde dieser Tag mit der Landung in Bremen schonmal um eine Stunde länger. In schönstem Sonnenschein nahmen wir noch einen Scheidebecher und dann hieß es Abschied nehmen: Aus drei wurde einer, zwei reisten zurück nach Braunschweig.
Bald darauf jedoch wurde aus einem zwei, die bis zur Landung in Manchester Zeit hatten sich schon mal grob kennenzulernen, denn die einzige Verbindung war bis dato mein Fußballreisefreund aus Hamburg, der wartete aber bereits in Manchester, da er, umtriebig wie immer, schon einige Tage im Mutterland des Fußballs unterwegs war. Mit Aufsetzen der Räder musste eine weitere Stunde von der Uhr genommen werden, was bedeutete dass ich den längsten Tag meines bisherigen Lebens genießen konnte, dessen Höhepunkt die Flutlichtpartie des FC United of Manchester gegen Skelmersdale United darstellte. Daher musste zunächst der Check-in im Hotel unter Zeitdruck erfolgen, was angesichts der Gelassenheit des Angestellten (“Give me a minute”, “Just a second”) schwierig war. Dennoch erreichten wir den Zug nach Stalybridge, von wo aus es dann mit dem Bus weiterging. Da wir Touris natürlich nur größere Scheine frisch vom Automaten dabei hatten, mussten wir die 1,10 GBP Fahrgeld nicht bezahlen – nett.
Rechtzeitig erreichten wir zusammen mit 1840 anderen Zahlenden Bower Fold, das Stadion des Stalybridge Celtic FC, wo der FC UoM netterweise seine Heimspiele austragen kann, denn noch fehlt es an einem eigenen Stadion. Dieses ist allerdings im Bau und sollte eigentlich schon Ende September 2014 übergeben werden, aber das wird sich wohl noch hinziehen. Diesmal gab es statt eines Burgers einen “pie with peas and gravy”, also ein mit Fleisch oder Kartoffel gefülltes Törtchen mit Erbsen und brauner Soße, ein traditionelles englisches Stadionessen. Auch Bovril wurde wieder gereicht, dafür war es mir aber noch nicht kalt genug…
Der Gast und Tabellenprimus begann druckvoll und konnte durch einen Stellungsfehler nach Eckball in Minute 16 zur Führung einnetzen. Danach kämpfte sich Manchester in die Partie und kam seinerseits zu guten Möglichkeiten, unterstützt von Gesängen von zwei Tribünen, die leider gelegentlich gegeneinander zu singen schienen. In der 35. Spielminute gelang dann der mittlerweile verdiente Ausgleich nach cleverem Ausnutzen eines Abwehrfehlers, und bis zur Pause blieb man eigentlich am Drücker. Nachdem neben den Teams auch die Fans die Seiten bzw. Hintertortribünen gewechselt hatten, um wieder hinter dem Kasten des Gästekeepers zu stehen, verflachte der zweite Durchgang zunächst etwas.
Das galt allerdings nicht für die Gesänge, da wurde einiges rausgehauen. Das durch Youtube (“Buxton away”) bekannte Sloop John B, im Original von den Beach Boys, einige andere abgewandelte Hits und Evergreens und nicht zuletzt auch die ein- oder andere Zeile gegen den hier wenig beliebten Milliardär Malcolm Glazer. Der hatte sich den Alleinbesitz Manchester Uniteds einigermaßen kapitalistisch ergaunert und so erst die Entstehung des FC UoM ausgelöst, da viele Fans keine Lust hatten, Spiele eines Milliardärsclubs zu besuchen – soweit eine grobe Version der Geschichte. Glazer verstarb allerdings im Mai 2014, hatte seinen 6 Kindern aber wohl vorher den Club übertragen.
Die Stimmung muss sich auch auf den Rasen übertragen haben, denn auf einmal waren die Hausherren deutlich näher am 2:1 als “Skem”. Nachdem aber auch die tausendprozentige Großchance zum Siegtreffer kläglich vergeben wurde, schlug das Phrasendrescher-Schicksal unbarmherzig zu: “Wenn man die Dinger vorne nicht macht…”. Als alles eigentlich nur noch auf den Schlusspfiff wartete, nutzte Skelmersdale einen weiteren Stellungsfehler in Manchesters Hintermannschaft zum schmeichelhaften Siegtreffer und nichts war´s mit einem Punktgewinn der Reds. Zur Analyse kehrten wir in den Pub direkt an der Stalybridge Station ein, bevor der Zug uns zurück in die City brachte. Hier erfuhren wir noch von einem Werbebild, dass Bovril gesund, stark und schön macht – na also, her damit!
15.10.2014: Nach einer kühlen Nacht unter einer 1,40 m-Decke in einem 1,60 m-Doppelbett statt in zwei Betten wie gebucht (das kontinentale Frühstück ist hier nicht weiter erwähnenswert) erfolgte heute der Marsch durch Manchester. Die erste Etappe führte von den Piccadilly Gardens über China Town bis Deansgate, wo wir in die Cloud 23 Bar im Hilton einkehrten. Diese bietet neben Luxus vor allem eine wunderbare Aussicht über Manchester, sogar von den Toiletten aus. Während man aus dem Sitzbereich auf das Old Trafford sehen kann, muss man schon die Herrentoilette aufsuchen, um einen Blick auf das Etihad zu werfen. An einer Seite der Bar ist sogar die Sicht steil nach unten möglich, was nach einigen Gläsern Champagner sicher lustig ist. Danach stand uns aber nicht der Sinn, die Dame trank teuren, hauskreierten und dafür wenig leckeren Tee, die beiden Herren ein kleines Bier für 6 GBP – man gönnt sich ja sonst nichts.
In der zweiten Etappe folgten wir den Kanälen bis zum MOSI (Museum of Science and Industry), gerieten am Opernhaus in eine TV-Präsentation zum Start von Schneewittchen und die sieben Zwerge mit Priscilla Presley in der Rolle der bösen Königin und erreichten kurz vor Torschluss das National Football Museum. Immerhin durften wir noch rein, auch wenn dabei natürlich keine Ruhe im Spiel war und man schon nach wenigen Minuten höflich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das Museum in 15 Minuten schließe. Erkundungen im neuen Stadtteil Noma, der mehr als nur Häuser und Plätze sein soll sondern eine modern entwickelte Nachbarschaft, und dem unkonventionellen Northern Quarter rundeten den Eindruck des zu Unrecht als graue Industriestadt verrufenen Manchester ab. Zum Abend fanden wir den gemütlichen The Bay Horse Pub, in dem eine Open Microphone Session stattfand – einer las selbstverfasste Texte vor, andere spielten Songs auf der Gitarre. Dazu wurden Kunstdrucke ausgestellt, die man kaufen kann. Nett. Leider warte ich noch heute auf eine Mail, ob meine Bestellung nun geliefert werden kann oder nicht.
Links
FC United of Manchester
FC United of Manchester (Wikipedia)
Skelmersdale United FC
Stalybridge Celtic FC
Unser Video zum Spiel (Youtube)
Offizielle Spielzusammenfassung (Youtube)
The Bay Horse Pub
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)
5. Abschnitt: Manchester - Penzance
16.10.2014: Ein Tag in der Bahn – mit dreimal umsteigen in etwas mehr als sieben Stunden von Manchester über Exeter nach Penzance in Cornwall, dem Teil Englands mit den Rosamunde Pilcher-Landschaften. Die Stadt an sich hatte ich mir schöner vorgestellt, zumindest die Innenstadt leidet auch an Geschäftsaufgaben und zu vielen 1-Pfund-Geschäften wie so viele Kleinstädte, auch hierzulande.
Wir fanden dann bei der Suche nach der Heimstatt des AFC Penzance aber doch auch schöne Ecken, auch der Wanderweg bis nach Land´s End soll super sein. Witzig war, dass alle die wir nach dem Fußballstadion fragten zurückfragten, ob wir wirklich Fußball und nicht Rugby meinten bzw. nur vage Richtungsangaben machen konnten. Einer konnte uns zunächst gar nicht weiterhelfen, kam dann aber noch extra hinter uns her als ihm einfiel, dass “da hinten irgendwo” etwas mit Fußball sein müsse… unglaublich. Dementsprechend erstrahlt das Rugbystadion auch in feinem Glanze, während der Penlee Park selbst in der einbrechenden Dunkelheit ganz schön in die Jahre gekommen aussieht. Das hat aber viel Charme, auch wenn man vielleicht beim Betrachten der Fotos die Helligkeit am Monitor etwas angleichen muss.
Endlich Zeit zum Abendessen. Und was isst man wohl am Meer? Klar: Fish & Chips mit schön Essig, herrlich. Aber die “Delikatesse” des Abends bestellte unsere mitreisende Cornwallexpertin: Frittierte Erbsen! Schneeballgroß, außen eine knusprig-fettige Teighülle und innen giftgrüne angematschte Erbsen – ganz großes Kino, ohne Scheiß.
Unheimlich gesättigt flanierten wir noch etwas am Meer entlang und kamen dabei auch am Jubilee Pool vorbei, einem Swimming Pool für´s Volk, der dem Meer abgetrotzt wurde. Leider muss der dringend saniert werden, weswegen der Zustand erbärmlich ist- Baugerüste, Gerümpel, schade. Dafür sieht der älteste Pub am Platze, Turk´s Head, richtig gut aus. Neben guten Whiskys gibt es gutes Essen und diverse Biersorten, was sich alles in absolut gemütlicher Atmosphäre genießen lässt.
Links
Penzance (Wikipedia)
AFC Penzance
Jubilee Pool
Turk´s Head Pub
Land´s End (Wikipedia)
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)
6. Abschnitt: Penzance – Scilly Inseln – Penzance – London – Bremen – Braunschweig
17.10.2014: Die Abfahrtszeit der Fähre wurde von 9:15 auf 8:30 h vorverlegt, sodass wir in den Genuss des Sonnenaufgangs kamen. Leider zog es sich kurz darauf auch schon wieder zu, und man bekam eine Ahnung, warum die Verlegung nötig war. Die Scillonian III ist nicht sehr groß, zunächst in Nähe der Küste Cornwalls gab es auch keine Probleme. Als aber das offene Meer erreicht wurde, schaukelte es doch ganz ordentlich und es wurde auf dem hinteren Deck immer stiller. Knapp 2,5 Stunden dauert die Fahrt, und bereits nach einer Stunde wünschte man sich dass das Schaukeln über mehrere Meter Höhe doch wenigstens mal kurz aufhören würde. Mit angestrengtem Starren auf den Horizont bzw. auf das über mir befindliche Stahlseil und mehrfachem Durchzählen der Kabelbinder daran ging dann doch noch alles gut und die Freude war groß, irgendwann endlich Land zu sehen und in ruhiges Wasser zu kommen.
Da waren sie also, die Scillies – home of the world´s smallest football league, eine Inselansammlung inmitten des Golfstroms, weswegen hier Palmen und andere mediterrane Gewächse keine Seltenheit sind. Die Hauptinsel St. Marys mit der Hauptstadt Hugh Town sollte für die nächsten Tage unsere Basis sein, und so nutzten wir den verbleibenden Tag, um den Ort und seine Geschäfte näher kennenzulernen. Leider behielt die Wettervorhersage recht und aus dem nachmittäglichen Nieseln wurde ein ordentlicher Guss, der uns auf dem Heimweg völlig durchnässte. Doch nicht nur wir wurden Opfer des Wetters, auch die Rückfahrt der Scillonian III nach Penzance wurde abgesagt, weswegen einige Menschen noch eine Nacht länger bleiben mussten. Zum Glück war die Touristensaison weitgehend vorbei, sodass offenbar niemand ohne Obdach blieb. Aber die Lokale waren dermaßen voll, dass wir froh waren, wenigstens im Bishop & Wolf Pub noch eine warme Mahlzeit zu bekommen – The Galley, ganz weit vorn bei Fischgerichten und eigentlich unsere erste Wahl, war alle Abende ausgebucht. Das liegt aber auch daran, dass viele Läden direkt nach der Saison schließen und die Einheimischen natürlich auch mal irgendwohin ausgehen wollen.
18.10.2014: Full English breakfast hieß der deftige Start in den neuen Tag, und der begann wie der vorige endete, mit Regen. Fast hätte ich mir in Ermangelung einer trockenen Jacke den Ausflug auf die Nachbarinsel Tresco entgehen lassen, zum Glück und durch das Angebot einer Regenjacke tat ich das nicht. So lernten wir während der Überfahrt zwei Vogelkundler und ManU-Fans kennen, die kaum glauben konnten, dass wir für ein unterklassiges Fußballspiel so weit reisten und uns gleich dem 72-jährigen Ligapräsidenten Chaz Woods, ebenfalls Ornithologe, vorstellten. Dieser habe bis vor 2 Jahren noch regelmäßig gespielt, es mittlerweile aber aufgegeben. Ja, klar.
Kaum auf Tresco angekommen wurde das Wetter richtig annehmbar, sodass wir es zu Fuß und trocken nahezu komplett um die Insel herum geschafft haben, bevor das letzte Boot zurück nach St. Marys ging. Schöne Landschaft, tolle Küsten, reine Seeluft, teilweise vollen Körpereinsatz erfordernde Pfade, alte Ruinen und im Vergleich zu daheim spottbillige und grandios leckere Jakobsmuscheln im Ruin Beach Café galt es dabei zu entdecken und zu genießen. Gleich nach Wiederankunft in Hugh Town hasteten wir zum Fahrradverleih, um für den morgigen Sonntag noch Räder klarzumachen, und für den Abend hatten wir im Atlantic Inn einen Tisch reserviert, um nicht wieder nur aus einer doch meist limitierteren Pub-Speisekarte auswählen zu müssen.
19.10.2014: Spieltag der kleinsten Liga der Welt, heute sollte sich endlich ein lang gehegter Traum erfüllen. Mit guter Grundlage (Stichwort: full English breakfast) radelten wir den doch stattlichen Anstieg zum Garrison Field hinauf, wo das erste Ligaspiel der Saison 2014/2015 stattfand. Letzte Woche wurde einer der beiden Pokalwettbewerbe ausgespielt, der Charity Shield. Die Garrison Gunners gewannen nicht zuletzt durch einen Hattrick von J. Thomas mit 4:1. Als wir die Räder abstellten wurden die Linien noch nachgekreidet. Der nicht mehr ganz junge Referee lehnte wartend an dem Umkleide- und Gerätehäuschen und erste Spieler trafen ein. Die Woolpack Wanderers scheinen nun in Gelb-Schwarz zu spielen statt wie erhofft in Gelb-Blau. Neben dem Platz trainierten ein paar Kinder Rugby, der Zuschauerandrang war, nun ja, faktisch nicht vorhanden. Dementsprechend gab es auch kein Brimborium wie Einlauf oder dergleichen, als auch die letzten Kicker umgezogen waren stellten die anderen das Warmmachen ein und der Anstoß nahte. Spätestens ab da sah man mich mit der Sonne um die Wette strahlen.
Da die Touristensaison noch nicht komplett beendet war, mussten beide Teams auf je einen der beiden Ware Brüder verzichten und bekamen nur 10 Spieler zusammen, und da sich ein Wanderer beim Aufwärmen verletzte, begann das Spiel mit 9 Woolpack Wanderers gegen 10 Garrison Gunners. Noch bevor meine Kamera bereit war und die Wanderers den Ausfall taktisch kompensieren konnten fiel bereits das 0:1 durch Goalgetter Thomas (3.). Danach blieben die heute als Gäste agierenden Gunners zwar klar überlegen, scheiterten jedoch das ein- oder andere Mal an Keeper Hogan, der klasse Paraden bot. Gunners Goalie Tonkinsons einzige harte Aufgabe im ersten Durchgang war es, den Ball aus dem üppigen Gestrüpp gefingert zu bekommen, in das der bei einer Art Torschussversuch geraten war. Nach einer knappen halben Stunde waren die heutigen Gastgeber dann zahlenmäßig wieder ebenbürtig, der einspringende Ersatzspieler streifte sich das Trikot des Verletzen über und nahm seine Position ein – es war kein geringerer als der Präses Woods! Bis zur Pause passierte aber zunächst nichts mehr.
Scheinbar hatten alle nach dem Spiel noch was vor, sodass es bereits nach 5 Minuten weiterging. Für die zweite Halbzeit muss man wenig überraschend konstatieren, dass der Ehrenjoker dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken konnte und die Dominanz der Gunners ungebrochen weiterging. So war das 0:2 durch Hicks (64.) definitiv die Vorentscheidung, und in der 72. machte selbiger mit dem 0:3 auch den Deckel ganz drauf. Das 0:4 durch Jenkins in der 78. war nur noch für das Torverhältnis… Zwischendurch lag bei einzelnen Kontern der Wanderers leider nicht soviel Torgefahr in der Luft wie bei einem sehr scharfen Rückpass eines Gunners-Verteidigers auf den Torwart. Einzig der fleißigen Defensive der Heimmannschaft war es zu danken, dass es nicht zweistellig wurde.
Angenehm war die positive Stimmung auf dem unebenen Geläuf. Natürlich wurde das Spiel konzentriert geführt, aber es wurde auch immer mal gescherzt, gelacht und geneckt, dass es eine Freude war zuzusehen. Als ein Wanderer die größte Chance auf den Ehrentreffer ausließ weil er gegen den weit herauseilenden Tonkinson nicht durchzog, musste er sich schon ein spöttisches “You fairy” gefallen lassen, was mit einigem Schmunzeln bedacht wurde. Selbst als der “Ref”, der mit “Ballhöhe” nicht viel am Hut hatte, mit ein, zwei Entscheidungen vielleicht nicht ganz richtig lag, gab es nur kurzen Unmut. Als kurz vor Ende vereinzelt Krämpfe einsetzten dehnte man sich gegenseitig. Erstaunlich wiederum war die Eile, mit der dann der Platz geräumt wurde. Tornetze ab, Fahnen raus, nebenbei zwei Leute abklatschen, umziehen, ins Auto und weg ins “Vereinsheim” namens Scillonian Club, der aber auch Nichtmitgliedern gerne offen steht. Abschließend der herrliche Hamburger Kommentar: “Hätten die mich gefragt, ich wäre für 70 Minuten noch ne ordentliche Verstärkung gewesen…”
Nun wurde noch die Aussicht auf das Meer, die Stadt und die Nebeninseln genossen, dann startete die Radtour rund um St. Marys. Wobei rund nur eingeschränkt möglich ist, denn man muss schon die Hauptstraßen nehmen und kann nur sehr begrenzt die Wanderwege nutzen, was das Ganze eher zu einer Sternfahrt macht – an bestimmten Punkten soweit weg von den Teerstraßen radeln wie geht, dann zu Fuß weiter bis zur Küste, genießen, etwas umsehen, zurück und weiter radeln. Abschließen braucht man die Räder übrigens nicht, selbiges scheint für die Haustüren zu gelten. Ganz oft werden auch Säfte, Pflanzen, Gemüse, Kunstwerke, u.v.m. in einer Hütte oder am Straßenrand angeboten mit Preisangabe und einer Kasse daneben, zur vertrauensvollen Selbstbedienung. Das trägt sehr dazu bei, dass man sich hier einfach wohlfühlt und irgendwie auch willkommen.
Felder mit Narzissen gibt es hier en masse, die gedeihen quasi ganzjährig und werden exportiert – dieser Zweig dünnt aber wie auch die Fischerei allmählich aus. Wir passierten einige Cafés, die neben diversen Kuchensorten auch warme Mahlzeiten anbieten und zu einer wohlverdienten Pause einladen. Bei solchem Prachtwetter konnten wir diese Einladung in Old Town nicht ablehnen und genossen die tolle Aussicht mit Kaffee, Kuchen und Cornish Ice Cream. Als es weiterging fanden wir nur etwas weiter auch das Old Town Inn, wo wir am Abend nach erfolgreicher Radtour essen gingen. Zurück zur Unterkunft mussten wir dann aber schieben, denn die Räder hatten kein Licht, allerdings liegt Old Town nur 15-20 Minuten zu Fuß von dem Ostteil Hugh Towns, in dem unsere B&B Unterkunft lag. Ein rundum schöner Tag.
20. & 21.10.2014: Ein letztes full English breakfast, diesmal mit Porridge für mich, das wollte ich unbedingt mal probieren, und es ist sehr ähnlich dem Milchreis und lecker mit braunem Zucker und/oder Honig. Dann hieß es auch schon Rucksack packen und auschecken. Das Gepäck wurde, wie auch schon bei der Hinfahrt, gegen geringe Gebühr zum gewünschten Ziel gebracht, sodass man sich bis die Fähre nachmittags ablegte noch frei auf der Insel bewegen konnte. Ein Spaziergang zu Juliet´s Garden Restaurant für einen kleinen Mittagssnack, nochmal ein paar Läden abklappern, die letzten Mitbringsel und Proviant kaufen, dann war es auch schon wieder an der Zeit Abschied zu nehmen – gerade wo man sich erst richtig akklimatisiert hatte… Unsere Gastgeberin hatte uns je ein Stück Ginger Cake mitgegeben, denn Ingwer beruhigt den Magen, auch auf See. Leider ist die Hinfahrt immer der harte Teil, weil man gegen die Wellen fährt. Zurück gestaltete es sich recht gemütlich, beinahe träge im Vergleich zur Hinfahrt bewegte sich die Scillonian III auf dem Wasser, so dass es gut auszuhalten war. Trotzdem traute ein Teil der Reisegruppe dem Frieden nicht und kaufte noch spezielle Ingwerkekse und -tee an Bord. Es waren wieder viele Vogelfreunde am Start und suchten Himmel und Wasser nach interessantem Federvieh ab – und irgendwann schallte tatsächlich ein “Dolphins”-Ruf über das Deck. Leider gelangen so spontan keine Fotos, aber gesehen haben wir welche, auch wenn man beim ständigen Starren auf die Wellen gelegentlich optischen Täuschungen unterlag und den Schatten einer Welle für eine Rückenflosse hielt.
So kamen wir beschwerdefrei in Penzance an und kehrten erneut im Turk´s Head ein, bis der Nachtzug nach London fuhr, in dem wir Schlafplätze gebucht hatten. Das war spannend, denn als Schlafgast hatte man reservierte Plätze im Bistrowagen und es gab Tee und Kaffee gratis, mit Keksen. Zudem gab es keine Schlüssel für die Abteile sondern eine Zugbegleiterin, die ein separates Abteil hatte, scheinbar den Großteil der Nacht wachbleiben musste und einem aufschloss, wenn man reinwollte und die Tür zugezogen war. Sie war es auch, die das inklusive französische Frühstück zu gewünschter Uhrzeit servierte – ein Croissant oder ähnliches mit Butter, Marmelade und einer Tasse Kaffee. Kann man machen. Um 6 Uhr war Ankunft in London, um 7 Uhr musste man den Zug verlassen haben – sehr früh… Da mein Flug erst am Nachmittag ging und die beiden noch nicht in ihr Hotel konnten (abends stand für sie noch Chelsea – Maribor auf dem Plan) überbrückten wir die Zeit mit einem Spaziergang von Paddington Station, wo tatsächlich eine Statue des Paddington Bär steht, durch den Hyde Park zur Victoria Station, von wo mein Airport Shuttle Bus abfuhr. Zwar trafen wir nicht Hugh Grant oder ähnliche Prominenz beim Jogging, dafür war um den Buckingham Palace alles abgesperrt, scheinbar in Erwartung eines Großereignisses. Tatsächlich stattete der Präsident von Singapur der Queen einen Staatsbesuch ab. Davon sollte ich aber nichts mehr mitbekommen, denn für mich war es Zeit, aus der sehr angenehmen Gesellschaft zu scheiden und einigermaßen widerwillig dem Ruf des Alltags nach good old Brunswick zu folgen.
The End.
Links
Tresco (Wikipedia)
Worlds Smallest Football League (Facebook)
worldssmallestleague.co.uk
Isles of Scilly Football League (Wikipedia, engl.)
Unser Video zum Spiel (Youtube)
Old Town Inn
Bildergalerie (zum Vergrößern klicken)