Kassel – Mannheim

 

 KSV Hessen Kassel – SV Waldhof Mannheim

05.11.2011, Regionalliga Süd, Auestadion, Endstand: 3:0

Endlich! Einige Jahre nach dem ich das letzte Mal ein Spiel des SV Waldhof Mannheim live im Stadion verfolgen konnte, ergab sich die Möglichkeit das Auswärtsspiel des SVW in Kassel zu besuchen. In der Halbzeitpause unseres vorabendlichen 1:2 gegen den 1.FC Union, hatte ich noch schnell meinen Namen auf die Liste eines von Fans organisierten Busses gesetzt und nichts und niemand würde mich davon abbringen können diesen Bus am Morgen zu besteigen. Auch die Tatsache, dass ich das Auestadion in Kassel erst vor gut 3 Monaten zum DFB-Pokalspiel besucht hatte, spielte in diesem Fall überhaupt keine Rolle.

Trotz eines kräftigen Abends im Anschluß an das Heimspiel gegen Union, fand ich mich überpünktlich an der Hamburger Straße ein und nach kurzer Anmeldung beim Organisator der Fahrt blieb noch genügend Zeit, um bislang nicht vorhandene Getränkereserven zu besorgen. Zum endgültigen Fahrtantritt hatten sich dann ca. 50 Personen eingefunden, die sich auf die knapp 150km lange Fahrt entlang der A7 Richtung Hessen machen wollten. Die Stimmung im Bus war prächtig, auch wenn anscheinend einige angemeldete Mitfahrer tatsächlich nicht mehr erschienen waren.

Nach sehr kurzweiliger Fahrt erreichten wir zügig den anvisierten Parkplatz hinter der Gästekurve des Auestadions, wo wir schon angespannt erwartet wurden. Natürlich hatte sich auch bei der Staatsmacht herumgesprochen, dass zum heutigen Spiel auch Braunschweiger Fans anreisen würden. Bestens “bewacht” sollten wir wohl vor Übergriffen der Kasseler Fans beschützt werden ;-)

Nur kurze Zeit später kam ein weiterer Bus am Parkplatz an, dieses Mal jedoch gefüllt mit Mannheimer Fans. Aus eben diesem Bus stieg auch ein mir bekanntes Gesicht, dass mir zeitnah um den Hals fiel. Man hatte sich schon einmal flüchtig kennengelernt – und zwar beim Besuch der Mannheimer bei unserem Auswärtsspiel in Sandhausen in der Vorsaison. Schnell stellte sich heraus, dass auch ein weiterer Teil seines Fanklubs mit angereist war und nach ausgiebiger Vorstellung ging es erwartungsfroh ins Stadion.

Dort hatten sich insgesamt immerhin 3.400 Zuschauer (davon geschätzte 300-400 Waldhöfer) eingefunden, die vor Beginn des Spiels erst einmal eine kleine Pyrotechnik-Einlage der Kasseler Ultras zu sehen bekamen. Für deren Mannschaft schien dies der Ansporn zu sein, dass Spiel im Prinzip von der ersten Minute an zu dominieren. Nachdem in der 30.Minute das 1:0 für die Hessen gefallen war, rückte das Spiel schon merklich in den Hintergrund und als diese Führung nach der Halbzeit in der 62. Minute sogar auf 2:0 erhöht wurde, waren eigentlich durchweg andere Themen wichtiger. Man verfolgte das Spiel zwar noch beiläufig, vor allem da sich die junge Mannheimer Mannschaft nicht aufgab, dennoch war es interessanter sich auszutauschen und gemeinsam dem ein oder anderen Kaltgetränk zu fröhnen. Bei einem zwischenzeitlich nötigen Toilettengang musste ich feststellen, dass die erst kürzlich neu gebaute Herrentoilette hinter der Südkurve in seine Einzelteile zerlegt worden war. Dies rief natürlich auch wieder einige Beamte auf den Plan die sogleich vermuteten, dass man gar nicht müsse, sondern nur an weiterer Zerstörung interessiert wäre – weitere Zerstörung war hier tatsächlich aber gar nicht mehr möglich.

In der 90.Minute fiel dann auch noch das 3:0 für den KSV Hessen Kassel, doch interessieren tat dies im Gästeblock oder dahinter eigentlich niemanden mehr. Längst war eine ordentliche Party im Gange, die auch noch bis weit nach dem Abpfiff weiterging. Nachdem noch einige Kontaktdaten ausgetauscht und Verabredungen für weitere Treffen vereinbart worden waren, ging es dann völlig unabhängig vom Resultat zufrieden nach Hause – für uns die 150km gen Norden, für unsere Mannheimer Freunde knapp 270km gen Süden. e.b.

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Meppen & Emden

 

 SV Meppen – SV Waldhof Mannheim

21.10.1995, 2.Bundesliga, Emslandstadion, Endstand: 2:1

 BSV Kickers Emden – Eintracht Braunschweig

21.10.1995, Regionalliga Nord, Dr.-Helmut-Riedl-Stadion, Endstand: 2:1

Meppen Kurz nach meinem 17. Geburtstag beschenkte ich mich selbst, indem ich ein Mitfahrangebot eines befreundeten Fanclubs annahm und so in den Genuss meines ersten „Dopplers“ kommen sollte. Am Morgen des 21.10.1995 startete also das, für mich damals wie auch heute noch, spannende Unternehmen, zwei Fussballspiele an einem Tag live sehen zu können.
Die erste Station sollte hierbei das Emslandstadion in Meppen werden, wo unser befreundeter SV Waldhof aus Mannheim zu Gast sein würde. Nach recht kurzweiliger Fahrt trafen wir auch pünktlich zu Spielbeginn um 15 Uhr im Gästblock ein, und nur 23 Minuten später durften wir auch schon die 1:0-Führung für die Waldhöfer feiern. Torschütze war ein gewisser Jonathan Akpoborie. Bis zur Halbzeit tat sich dann nicht viel, so dass genug Zeit war, um den ein oder anderen Kontakt zu den Waldhof-Fans unter den 4.500 Besuchern herzustellen. Leider konnte bis zum heutigen Tag keiner dieser losen Kontakte von damals gehalten werden. Sehr bedauerlich.
Und auch die Führung konnte damals nicht gehalten werden. Denn schon in der 48. Minute glich der SVM aus und kurz vor Schluss wurde gar noch der Siegtreffer erzielt (86.). Nach dem Spiel blieb leider keine Zeit um noch weitere Gespräche zu führen, da die Mannheimer ja noch einen ordentlichen Weg gen Heimat vor sich hatten und auch wir noch weiterfahren mussten, schließlich sollte am Abend noch das Gastspiel unseres BTSV bei den Kickers in Emden auf dem Programm stehen.

Emden 4.000 Zuschauer hatten sich im Dr.-Helmut-Riedl-Stadion eingefunden, darunter sicher 300-400 Blau-Gelbe. Der Norddeutsche Rundfunk kam noch vor Spielbeginn mit einem Kamerateam zu den Fans, um nach deren Meinung zu der gerade erst bekannt gewordenen Verpflichtung von Benno Möhlmann als neuem Trainer zu fragen. Auch ich sollte mit meinen jungen 17 Lenzen schon Rede und Antwort stehen, doch sowohl jugendliche Scheu (ja, sowas gab es damals noch! – auch wenn dies heutzutage undenkbar scheint), als auch fortgeschrittener Alkoholpegel ließen mich dankend ablehnen und das Wort weiterreichen. Dennoch war ich damals mächtig stolz, mich später im „Sportclub“-Bericht wiederzusehen. Sei es, wie es sei.
Das Spiel sollte ein typisches Eintracht-Spiel werden: Den Gegner relativ klar im Griff, verdient in Führung gegangen (Torsten Kohn, 61.) und anstatt das Ding einfach nach Hause zu schaukeln, in der Schlussviertelstunde den Gegner unnötig stark gemacht und schlussendlich noch total dämlich 1:2 verloren. Sauber. Entsprechend mäßig gelaunt ging es nach diesen beiden Niederlagen wieder Richtung Heimat. Doch nun sollte ja Benno Möhlmann neuer Trainer werden und somit mehr Konstanz in den Verein und Erfolg auf dem Platz Einzug halten. Am Saisonende wurden wir Tabellenzweiter, mit 7 Punkten Rückstand auf den VfB Oldenburg.
15 Jahre später schreibe ich diese Zeilen und hoffe immer noch auf Konstanz und Erfolg…und der Verein scheint tatsächlich zum ersten Mal in dieser langen Zeit auf einem wirklich richtig guten Weg zu sein. e.b.