SpVgg Unterhaching – Eintracht Braunschweig
10.04.2011, 3.Liga, Generali Sportpark, Endstand: 0:1
Nach der verpassten Möglichkeit, zu Hause gegen Bremens U23 den Aufstieg rechnerisch klarzumachen (1:2), brachen an einem sonnigen Sonntag im April zwei Autos Richtung Süden auf. Obwohl, zu der Zeit war es ja noch finster, da konnte man die Sonne nur erahnen… Knapp 650 relativ stressfrei zurückgelegte Kilometer später entstieg man überpünktlich den auf Dauer doch beengenden Vehikeln und blickte auf die Baustelle am Hachinger Stadion. Allmählich füllte sich dieser mit Autos von Heim- und Gästefans, und es wurde Zeit den Ort des Geschehens zu betreten. Netterweise konnte man zwischen den verschiedenen Gästeblöcken frei wechseln, eine super Idee der Gastgeber. Nun stieg das Kribbeln doch immer stärker an, und als dann die Mannschaften einliefen, war die Spannung auf den Rängen beinahe greifbar. 3100 Zuschauer waren dabei, darunter gut die Hälfte in Blau-Gelb.
Und die Gäste hatten auch den besseren Start, denn Unterhaching machte einige Fehler in der Anfangsphase. Einen davon nutzte der gegen Bremen noch suspendierte Bellarabi eiskalt zum vielumjubelten 1:0 für Braunschweig (6.). So richtig Sicherheit brachte das Tor aber nicht, und so wurde die SpVgg mit zunehmender Spieldauer immer stärker. Nun gab es Chancen hüben wie drüben, doch weitere Treffer wollten nicht fallen. Man merkte dem ein- oder anderen Braunschweiger Spieler schon die Muffe vor dem anstehenden Erfolg an, und auch die mitgereisten Fans litten leicht unter dem nur knappen Vorsprung ihrer Mannschaft, die heute wahrlich keine Bestleistung brachte. Nach dem vielumjubelten Abpfiff des Unparteiischen nahm dann die Party ihren Lauf. Blauer und gelber Rauch, wilde Freude, alle auf den Platz, die Mannschaft und den Trainer feiern, mit Bier rumsauen, Fotos machen, Könige der Fußballwelt sein. Eine sensationelle Saison hatte hier ihren Höhepunkt gefunden, an dem Ort des Vizekusen-Traumas. Eintracht Braunschweig nach ganz bitteren Jahren (2006-2009: Abstieg aus Liga 2, Beinahe-Abgang in die Viertklassigkeit) wieder zurück in der 2. Bundesliga – einfach herrlich. Hier ein Video-Link. Nach der Rasenparty wurde der Biergarten am Stadion geentert, in dem das Live-Duo ab da einen ganz schweren Stand hatte. An dieser Stelle Danke an die SpVgg Unterhaching, dass sie die Fans auf das Feld ließen und Danke an die Heimfans, die die Feierlichkeiten mindestens erduldeten – beides keine Selbstverständlichkeit.
Irgendwann war es dann auch an der Zeit zu gehen, schließlich war morgen Werktag – leider. Nun waren häufiger Pausen angesagt, die zu körperlicher Erleichterung, aber auch für die Anfertigung denkwürdigen Videomaterials genutzt wurden. Diverse Humbas und Gesänge nahmen ihren Lauf. Die Stimmung verschlechterte sich dann nochmal punktuell, als einem Mitstreiter der jarhrzentealte Eintrachtschal mangels Knotens aus dem Fenster davonwehte. Dragoslav Stepanovic würde sagen: “Lebbe geht weida”, und wenn das ein nötiges Opfer für einen mittelfristigen Zweitligaaufenthalt bedeutet… nun ja.
Ein weiteres Opfer brachte dann noch die Besatzung des zweiten Wagens kurz vor Mitternacht: Autopanne 50 km vor dem ersehnten Bett. Warten. Irgendwann ADAC. Kurzer Test: Läuft nicht. Abschleppen. Zum Glück Richtung Heimat, nicht Richtung Helmstedt. Auto wechseln. Nach Hause. Nach 21 Stunden ins Bett. Endlich. Glücklich.
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