TuRa Meldorf – VfB Lübeck II
01.05.2013, Schleswig-Holstein-Liga, Stadion an der Promenade, Endstand: 3:0
Der internationale Maifeiertag bot zum einen mir die Gelegenheit zu einer tagesparenden Urlaubswoche im Norden, zum anderen der Schleswig-Holstein-Liga die Möglichkeit, einige wegen des langen Winters ausgefallene Spiele nachzuholen. Also machten mein Vater und ich uns bei strahlendem Sonnenschein gegen 13 Uhr mit dem Rad auf den etwa 9 km langen Weg nach Meldorf. Zum Glück ist das Land ja flach, lediglich der konstante Gegenwind nervte, ließ sich mit dem Gedanken an eine Heimfahrt mit Rückenwind aber ertragen. Um 13:35 Uhr konnten die Räder am Stadion an der Promenade abgestellt werden, und erste Fotos wurden gemacht. Auf das Ergebnis war selbst ich gespannt, denn es war das erste Mal, dass ich nur das Handy dabei hatte, und eigentlich waren die Ergebnisse der 5 MP Kamera bisher eher bescheiden.
Der Eintritt betrug 8,50 Euro für 1x Normalzahler und 1x Rentner, das Heft zum Spieltag gab es gratis. Der Fanclub der Meldorfer machte bereits leichte Stimmung mit Basstrommel, Plastik-Klapperhand und Vuvuzela, dazu Gesänge, die die Mannschaft laut Stadionheft schon desöfteren angetrieben haben. Wirklich sehr gute Ansätze, wenn man bedenkt, dass das mit Abstand älteste der neun anwesenden Mitglieder ein Mädchen von etwa 12 Jahren zu sein schien.
Für TuRa Meldorf ging es als Aufsteiger auf Platz 14 um wichtige Punkte zum Klassenerhalt, während für den VfB Lübeck II als Siebter das Erreichen der 40 Punkte Marke nur noch Formsache sein dürfte. Interessant ist, dass der Verein aus der Marzipanstadt sich seit Jahren keine U23 gönnt, sondern stattdessen die U21 als zweite Mannschaft spielen lässt. Das Insolvenzverfahren wurde erfolgreich beendet, trotzdem muss die erste Mannschaft wohl aus der Regionalliga Nord absteigen. In welcher Spielklasse dann die Zweite zur kommenden Saison antritt ist unklar – der Verein hat aber immerhin eine Zukunft.
Die Partie begann recht ausgeglichen. Die Gastgeber waren bemüht das Spiel zu machen, während der Gast, interessanterweise ohne Auswechselspieler angetreten, sich mehr auf schnelle Gegenstöße verließ. Die gab es auch mehrfach, weil sich Meldorf im Spielaufbau einige Ungenauigkeiten leistete, aber ernsthafte Torgefahr entwickelte sich auf beiden Seiten nicht, zu sicher standen die Abwehrreihen, beziehungsweise zu harmlos verliefen die Angriffsbemühungen. Die Einordnung als Höhepunkte der ersten Halbzeit blieb dadurch dem Fanclub, der ordentlich unterstützte, und einer frühen Auswechslung auf Meldorfer Seite nach Knöchelverletzung vorbehalten. Die hatten eine voll besetzte Bank, im Gegensatz dazu war der Witz des Gäste-Assis, der seinen Trainer zur Pause grinsend fragte, ob er nun wechseln werde, gar nicht schlecht…
Mit dem Anstoß nach Seitenwechsel merkte man den Hausherren sofort an, dass sie nun mehr wollten. Bereits in der 46. Minute konnte der Großteil der 150 Zahlenden dann auch das 1:0 durch Witt bejubeln, wodurch sich das Spiel wandelte. Lübeck wankte, was Plötz in der 55. völlig alleingelassen mit einem Heber über den überraschten Keeper zum 2:0 nutzte. Nun war die Sache eigentlich klar, doch der Turn- und Rasensportverein Meldorf ließ nicht locker. Erst nachdem Freitag in der 69. Minute einen Konter abschloss und somit nach Maßflanke den späteren Endstand herstellte, schaltete man einen Gang zurück. Die Gäste kamen beinahe noch zum Ehrentreffer, konnten die Großchance allerdings nicht verwerten. Die letzte Torgelegenheit der Partie, die beinahe zum 4:0 geführt hätte, gibt es hier als Video.
Nach Spielende verschwanden die Lübecker schnell in der Umkleide, einige wenige zeigten sich dabei als angefressene Verlierer. Die Gewinner tauschten erste Eindrücke im Kreise von Freunden oder Familien aus, und einige nahmen auch schon das Feierabendbier. Bald darauf machten wir uns dann auf den Rückweg. Leider hatte in der Zwischenzeit der Wind komplett gedreht und wehte uns nun wieder von vorn an – herzlichen Dank auch. Aber das Abendbrot hat vielleicht lecker geschmeckt…
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