St. Pauli – BTSV

 

 FC St. Pauli – Eintracht Braunschweig

13.05.2005, Regionalliga Nord, Stadion am Millerntor, Endstand: 2:1

Hamburg Diese Niederlage war bitter. Nicht nur, weil St. Pauli stark ersatzgeschwächt auf mehrere A-Jugendspieler zurückgreifen musste und man daher schon fast den Dreier eingeplant hatte… sondern auch, weil eigentlich niemand mehr so recht daran glaubte, dass die Mannschaft jetzt noch aufsteigen könnte. Schließlich würde man in Paderborn höchstens remis spielen, usw.

In diesem Stimmungstief wurden optimistische Stimmen nicht gehört (also meine!), die einen Sieg in Paderborn beschworen, jaja. Statt dessen sahen wir an der stadionnahen Tankstelle zu, wie Udo Lindenberg eine Flasche Eierlikör kaufte und wieder (Richtung Hotel?) entschwand.

Paderborn – BTSV

 

 SC Paderborn 07 – Eintracht Braunschweig

28.05.2005, Regionalliga Nord, Hermann-Löns-Stadion, Endstand: 1:3

Paderborn Das Spiel, das Eintracht wieder ins Aufstiegsrennen zurückbrachte. Es war ein sehr heißer Tag, noch vor Anpfiff war das Mineralwasser alle. Im Laufe des Tages wurden nicht nur die abtransportiert, die versucht hatten ihren Durst mit zuviel Bier zu löschen…

Hinter der Tribüne hatte der SC Paderborn schon Traktoren usw. für die Aufstiegsfeier geschmückt, und im Vorprogramm heizte der mittlerweile zur Skandalnudel degenerierte Willi Herren gesanglich “seine” Paderborner ein. Als er fröhlich “Geh doch zu Hause, Du alte Sch…” in Richtung der Eintrachtfans intonierte und sofort alles auf und gegen den Zaun sprang, drehte er doch lieber um und nervte die Paderborner Gegengerade.

Machen wir es kurz: ein überragender Auswärtssieg, hier gibt es die Tore bei YouTube

Paderborn Paderborn Paderborn Paderborn

BTSV – Bielefeld II

 

 Eintracht Braunschweig – Arminia Bielefeld II

04.06.2005, Regionalliga Nord, Stadion an der Hamburger Straße, Endstand: 3:2

Braunschweig Das sollte es also werden, das Spiel der Spiele, das erst durch den genialen Auswärtserfolg von letzter Woche möglich wurde. Paderborn, Lübeck und Osnabrück konnten noch in die Verteilung der Aufstiegsplätze eingreifen, und da nur die ersten beiden Mannschaften aufstiegen, war ein Sieg dringend nötig. Vor mit 23.500 Zuschauern ausverkauftem Haus sollte eine denkwürdige Partie stattfinden.

Und Eintracht legte munter los und wollte gegen die abstiegsbedrohte Bielefelder Reserve nichts anbrennen lassen. Doch bereits in der 9. Minute die kalte Dusche: Keeper Stuckmann lässt eine plan- und harmlose Hereingabe eines Bielefelders durch die Hosenträger ins eigene Netz rutschen – 0:1 für die Gäste. Sollte mal wieder ein Club aus dem Tabellenkeller zum Spielverderber werden? Der Schockzustand dauerte bis fast zur Halbzeit. Die Hausherren in der Zwischenzeit bemüht aber wirkungslos. Bis Graf in Minute 38 nach schöner Vorlage von Fuchs ausgleichen konnte, da war das Stadion dann auch wieder wach.

Braunschweig Den Spielstand gedachte man in die Pause zu nehmen, danach würde Braunschweig dann sicher alles klar machen – denkste. In der 44. Spielminute gelang Bielefeld per Sonntagsschuss nach Standardsituation die erneute Führung, und die Halbzeittabelle sah ganz schlecht aus…
Nach Wiederbeginn engagierte sich Braunschweig mehr, kam auch zu Chancen, konnte die aber nicht nutzen. Belohnt wurde die Leistungssteigerung endlich, als erneut Graf nach einer Ecke den Ausgleich erzielte. Aber auch das reichte nicht zum Aufstieg, da die Konkurrenten alle führten.

Leider steckten die Gäste nicht zurück, sodass die Partie auf höchstem Spannungsniveau weiterging. Gute Chancen auf beiden Seiten blieben ungenutzt, es war kaum auszuhalten. Richtig hart wurde es aber in der 75., als Schiri Kircher für die Gastgeber nach Foul an Graf auf den Punkt zeigte. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Rische an und verwandelte sicher- das Stadion stand nun Kopf. Aber es war noch eine Viertelstunde zu spielen, und Bielefeld war immer noch nicht geschlagen. Einige Chancen mussten noch überstanden werden, darunter ein ansehnlicher Lattenkracher, bei dem kurz das Entsetzen auf die Tribünen zurückkehrte. Dann irgendwann war endlich Ende und es war egal, wie die Konkurrenz gespielt hatte – Eintracht Braunschweig war zurück in Liga 2!

Ein zweiteiliger Spielbericht findet sich hier.

Braunschweig

TuS Hoisdorf – BTSV

 

 TuS Hoisdorf 1958 – Eintracht Braunschweig

17.04.1995, Regionalliga Nord, Stadion Hoisdorf, Endstand: 1:2

Hoisdorf Warum schreibt man noch ein paar Zeilen über Spiele, die schon über 15 Jahre zurückliegen und die gegen Gegner stattgefunden haben, die, so wie eben jener TuS Hoisdorf, heute nur mehr in der Kreisliga beheimatet sind?

Nun, auf der einen Seite sicherlich, da auch Spiele wie dieses sowohl zur Geschichte unserer Eintracht, als auch der eigenen zählen. Auf der anderen Seite aber auch, um ein Stück weit klar zu machen, dass es für mich persönlich nie einen Unterschied gemacht hat, wo und gegen wen mein Verein gespielt hat – ob in einer teuren Multifunktions-Event-Arena wie in Düsseldorf oder eben auf jenem überschaubaren Sportplatz an der Waldstrasse in Hoisdorf. Und dies wird sich auch in Zukunft nie ändern.

Zu dem Spiel selber kann ich nur noch sagen, dass Maik Kappel (2.Min.) und Viktor Pasulko (ca. 24. Min.) die Weichen schon früh auf Auswärtssieg stellten. Das schönste Tor des Tages vor ca. 200 Zuschauern aber die Gastgeber schossen, in dem sich einer ihrer Spieler per Seitfalldrehschuss erfolgreich zeigte. Ich äußerte auch innerhalb der sehr übersichtlichen Eintracht-Auswärtsgemeinde meine Bewunderung für dieses herrliche Tor, was auch umgehend mit einem kräftigen Klapps auf den Hinterkopf geahndet wurde. Jaja, mit 16 traute man sich noch Dinge! ;-)

Vor dem geistigen Auge ist ansonsten nur noch das Ortsschild Hoisdorf zu erkennen, welches erst kurz vor dem Ort auftauchte und an dem der Busfahrer auf der B1 Richtung Lübeck zuerst vorbei rauschte. Und natürlich noch das „Osterfeuer“, welches von der Auswärtsgemeinde aufgrund der kalten Witterung aus Stadionzeitungen usw. entzündet wurde. Mehr nicht… aber das muss es auch nicht.

Der TuS Hoisdorf, heute ( Stand 10/10 ) als SG Hoisdorf/Stormarn 2000/Großhansdorf in der Kreisliga Stormarn gemeldet, hat am vergangenen Spieltag übrigens mit 2:7 bei der Zweitvertretung des SV Eichede verloren – unsere Eintracht mit 5:0 bei Werder Bremen gewonnen. Zugegeben, noch auch nur bei der Zweitvertretung – aber wer weiss schon was in 15 Jahren ist? e.b.

Meppen & Emden

 

 SV Meppen – SV Waldhof Mannheim

21.10.1995, 2.Bundesliga, Emslandstadion, Endstand: 2:1

 BSV Kickers Emden – Eintracht Braunschweig

21.10.1995, Regionalliga Nord, Dr.-Helmut-Riedl-Stadion, Endstand: 2:1

Meppen Kurz nach meinem 17. Geburtstag beschenkte ich mich selbst, indem ich ein Mitfahrangebot eines befreundeten Fanclubs annahm und so in den Genuss meines ersten „Dopplers“ kommen sollte. Am Morgen des 21.10.1995 startete also das, für mich damals wie auch heute noch, spannende Unternehmen, zwei Fussballspiele an einem Tag live sehen zu können.
Die erste Station sollte hierbei das Emslandstadion in Meppen werden, wo unser befreundeter SV Waldhof aus Mannheim zu Gast sein würde. Nach recht kurzweiliger Fahrt trafen wir auch pünktlich zu Spielbeginn um 15 Uhr im Gästblock ein, und nur 23 Minuten später durften wir auch schon die 1:0-Führung für die Waldhöfer feiern. Torschütze war ein gewisser Jonathan Akpoborie. Bis zur Halbzeit tat sich dann nicht viel, so dass genug Zeit war, um den ein oder anderen Kontakt zu den Waldhof-Fans unter den 4.500 Besuchern herzustellen. Leider konnte bis zum heutigen Tag keiner dieser losen Kontakte von damals gehalten werden. Sehr bedauerlich.
Und auch die Führung konnte damals nicht gehalten werden. Denn schon in der 48. Minute glich der SVM aus und kurz vor Schluss wurde gar noch der Siegtreffer erzielt (86.). Nach dem Spiel blieb leider keine Zeit um noch weitere Gespräche zu führen, da die Mannheimer ja noch einen ordentlichen Weg gen Heimat vor sich hatten und auch wir noch weiterfahren mussten, schließlich sollte am Abend noch das Gastspiel unseres BTSV bei den Kickers in Emden auf dem Programm stehen.

Emden 4.000 Zuschauer hatten sich im Dr.-Helmut-Riedl-Stadion eingefunden, darunter sicher 300-400 Blau-Gelbe. Der Norddeutsche Rundfunk kam noch vor Spielbeginn mit einem Kamerateam zu den Fans, um nach deren Meinung zu der gerade erst bekannt gewordenen Verpflichtung von Benno Möhlmann als neuem Trainer zu fragen. Auch ich sollte mit meinen jungen 17 Lenzen schon Rede und Antwort stehen, doch sowohl jugendliche Scheu (ja, sowas gab es damals noch! – auch wenn dies heutzutage undenkbar scheint), als auch fortgeschrittener Alkoholpegel ließen mich dankend ablehnen und das Wort weiterreichen. Dennoch war ich damals mächtig stolz, mich später im „Sportclub“-Bericht wiederzusehen. Sei es, wie es sei.
Das Spiel sollte ein typisches Eintracht-Spiel werden: Den Gegner relativ klar im Griff, verdient in Führung gegangen (Torsten Kohn, 61.) und anstatt das Ding einfach nach Hause zu schaukeln, in der Schlussviertelstunde den Gegner unnötig stark gemacht und schlussendlich noch total dämlich 1:2 verloren. Sauber. Entsprechend mäßig gelaunt ging es nach diesen beiden Niederlagen wieder Richtung Heimat. Doch nun sollte ja Benno Möhlmann neuer Trainer werden und somit mehr Konstanz in den Verein und Erfolg auf dem Platz Einzug halten. Am Saisonende wurden wir Tabellenzweiter, mit 7 Punkten Rückstand auf den VfB Oldenburg.
15 Jahre später schreibe ich diese Zeilen und hoffe immer noch auf Konstanz und Erfolg…und der Verein scheint tatsächlich zum ersten Mal in dieser langen Zeit auf einem wirklich richtig guten Weg zu sein. e.b.

Osnabrück – BTSV

 

 VfL Osnabrück – Eintracht Braunschweig

05.02.1998, Regionalliga Nord, Stadion Bremer Brücke, Endstand: 1:0

Osnabrück

Was ist so besonders an einem Auswärtsspiel an der Bremer Brücke in Osnabrück? Eigentlich nicht viel – sollte man meinen – gehört doch dieses Stück Fussballgeschichte zu den von mir am meisten besuchten Stadien, mal abgesehen vom Tempel an der Hamburger Straße natürlich. Doch dieses Gastspiel zeichnete sich dadurch aus, dass unser DFB sich in Absprache mit Polizei und Sicherheitsdienst aufgrund der Brisanz des Niedersachsen-Duells dafür entschied, die Anstosszeit auf einen Donnerstagabend um 20.15 Uhr zu legen. Einfach genial! (Achtung: Ironie.)

Einige Unentwegte entschieden sich dennoch – oder gerade deshalb – den BTSV in “Osna” zu unterstützen und so trug auch ich mich in eine Liste für den von einigen Fans organisierten Bus ein. Doch als ich am Donnerstag dann zum Treffpunkt kam wurde uns mittgeteilt, dass es Probleme mit diesem gebe und so wurde kurzerhand umdisponiert: Vor das Eintracht-Stadion wurden tatsächlich einige Großraumtaxen bestellt und so ging es auf äußerst ungewöhnliche Weise “in Kolonne” über A2 und A30 die knapp 200km gen Westen.

Dass das Spiel vor insgesamt nur 3.500 Zuschauern (alles richtig gemacht, DFB!) mit 0:1 verloren ging sei nur beiläufig erwähnt, da ich weder vor diesem Donnerstagabend, noch danach je einen BTSV-Sieg an der Bremer Brücke miterleben durfte – denn immer wenn das der Fall war, war ich aus irgendeinem Grund verhindert. Ob sich dies noch einmal ändern wird, wird die Zeit zeigen. Das Fussballkultour-Kombinat wird aber sicherlich parat stehen. Denn irgendwie sind die Duelle im namentlich mittlerweile leider auch verschandelten Stadion an der Bremer Brücke doch immer etwas besonderes – auch ohne Anreise im Großraumtaxi.

e.b.

Essen – BTSV

 

 Rot-Weiss Essen – Eintracht Braunschweig  

03.12.2000, Regionalliga Nord, Georg-Melches-Stadion, Endstand: 1:3

Tore: 0:1 Falk, 42. ; 1:1 Winkler, 56. ; 1:2 Endres, 87. ; 1:3 Thomas, 89.
Zuschauer: 6.913

Essen Das Kuriose an diesem Spiel sollte, neben der für Eintracht recht untypischen Art ein Spiel in den letzten Minuten noch zu blau-gelben Gunsten zu entscheiden, vor allem die Fahrt an sich und deren Umstände für mich sein. Doch von Anfang an. In den Tagen vor diesem Spiel brodelte es förmlich in mir, denn der BTSV hatte seit fast 10 Jahren nicht mehr gegen den Traditionsverein Rot-Weiss Essen gespielt und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl dabei sein zu müssen, wenn wir an der altehrwürdigen Essener Hafenstraße auflaufen würden. Da es aber zu der Zeit jobtechnisch nicht wirklich rosig bei mir aussah, hatte ich den Gedanken an dieses Auswärtsspiel aus finanziellen Gründen fast schon ad acta gelegt. Allerdings hatte ich am Samstag von einem Teil der wenigen mir zur Verfügung stehenden Mittel einen Tippschein bei der Kooperationsgemeinschaft der Landeslotterien (Oddset) abgegeben und bis zum Abend hatten alle Spiele den von mir prognostizierten Ausgang genommen – es fehlte nur noch ein Ergebnis: Ein Auswärtssieg unserer Eintracht am Sonntag in Essen.

Ich fand in der Nacht zum Sonntag wenig überraschend kaum in den Schlaf. Meine Gedanken kreisten nur darum, dass ich mir diese Fahrt eigentlich nicht im Ansatz leisten konnte, es sei denn, die Eintracht würde gewinnen – denn dann würde ja auch ich gewinnen und die Fahrt wäre plötzlich locker zu finanzieren. Ich fasste den Entschluss mir keinen Wecker zu stellen und das Schicksal oder was auch immer entscheiden zu lassen.

Tatsächlich wachte ich nach nur wenigen Stunden Schlaf auf und noch pünktlich genug, um den Sonderzug am Bahnhof zu erreichen, auch wenn ich noch keine Fahrkarte hatte. 20,- DM befanden sich noch in meinem Portemonnaie. Das würde für Fahrkarte und Eintritt nicht mehr reichen, es sei denn, ich würde mich im Zug umhören ob irgendwo noch ein Platz auf einer der Karten frei wäre. Das Risiko war ich aber mittlerweile bereit einzugehen, in einem wahren Rausch schnappte ich mir meinen Schal und rannte die Straße hinunter Richtung Bushaltestelle. Dort dann aber der Schock: Der Bus Richtung Hauptbahnhof war 2 Minuten zu früh abgefahren und an einem Sonntag bedeutet dies, dass es nur noch eine Option gibt: Die Beine in die Hand und losgerannt!

Von der Haltestelle an der Gliesmaroder Straße spurtete ich in Richtung Bahnhof und es waren nur noch wenige Minuten Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, als kurz hinter der Jasperallee plötzlich ein Taxi neben mir hielt und mich der Fahrer fragte, wo ich denn so eilig hinmüsse. Nachdem ich ihm meine Situation kurz geschildert hatte, setzte der gute Mann ein freundliches Grinsen auf und bot mir tatsächlich an, mich für umme bis direkt vor den Bahnhof mitzunehmen. Einfach grandios! Als ich am Bahnhof mich herzlichst bedankend aus dem Taxi sprang, waren auf der Uhr noch 90 Sekunden bis zur Abfahrt verblieben. Ich sprintete durch die Bahnhofshalle in Richtung Bahnsteig, hastete die Treppen zum Gleis hinauf und stürzte schließlich mit dem Schließen der Türen in den Zug. Geschafft!

Ich stand nun also ohne Fahr- und Eintrittskarte und auch ohne jegliche Verpflegung im Sonderzug nach Essen. Immer noch keuchend fragte ich im ersten Abteil nach der Möglichkeit auf einer der Karten mitfahren zu können und nach einigen Kopfschüttlern und mitleidigen Blicken, meldete sich in einer 2er Reihe tatsächlich ein etwas korpulenterer Herr, der mir auch gleich den “halben” Platz neben sich anbot. In einer Mischung aus Wortfetzen und Schnappatmung versuchte ich ihm meine Situation zu erkären und dass ich nur 10,- DM für die Fahrt zahlen könne, da ich ja auch noch eine Eintrittskarte bezahlen müsse etc. Doch ohne darauf weiter einzugehen und mit einer stoischen Ruhe holte er unter dem Sitz eine Plastiktüte bis zum Rand gefüllt mit Dosen feinster Braunschweiger Braukunst hervor, schaute mich ernst an und sagte: “Junge, jetzt trinken wir erstmal ‘n Bier.”

So kam es, dass ich tatsächlich nur diese 10,- DM bezahlte  – nach Essen und zurück, inklusive großartigem Reisemitstreiter und dessen Versorgung mit Flüssigkost. So konnte ich mir vor Ort im Georg-Melches-Stadion auch noch eine Eintrittskarte und eine Bratwurst leisten, wurde Zeuge eines 3:1-Auswärtserfolges – übrigens dem einzigen Eintracht-Erfolg in Essen in den letzten 32,5 Jahren (Stand 01/13) – erlebte eine der großartigsten Auswärtsfahrten aller Zeiten und gewann nebenbei noch genug Geld um sorgenfrei über den Monat und vor allem das anstehende Weihnachtsfest zu kommen. Meinen guten Geist dieser Fahrt habe ich leider nie mehr getroffen, obwohl wir uns das beide ernsthaft vorgenommen hatten. Ich habe danach auch nie wieder wirklich größere Summen bei Sportwetten gewonnen, dass war aber auch zum Glück nicht mehr wirklich nötig denn im neuen Jahr hatte ich das Glück eine feste Anstellung zu finden. e.b.

BTSV – Hannover

 

 Eintracht Braunschweig – Hannover 96  

29.10.2003, DFB-Pokal 2.Runde, Stadion an der Hamburger Straße, Endstand: 2:0

M2061M-1012 Was für ein herrlicher Abend im ausverkauften Stadion…
Flutlichtspiel, tolle Stimmung in allen Blöcken und nach dem 4:1 gegen Kaiserslautern war sowieso alles möglich.

Hier gibt es ein leider dürftiges Video der Choreografie, besser dagegen ist dieses Video zum Spiel aus dem Fernsehen.

Doch allzu lange sollte der Freudentaumel nicht währen. Im Achtelfinale ging man zu Hause gegen Alemannia Aachen mit 0:5 unter und musste alle Hoffnungen, die ganz große Sensation zu schaffen, begraben. Dennoch lässt sich natürlich heute noch prima von dem Derbysieg zehren…

Ach ja, und alle Nicht-Hannoveraner können natürlich den Ton an und die Augen offen lassen. :D

Paderborn – BTSV

 

 SC Paderborn 07 – Eintracht Braunschweig

27.03.2004, Regionalliga Nord, Hermann-Löns-Stadion, Endstand: 2:1

Das erste Mal in Paderborn, zu Gast mit der Eintracht im an tiefere Ligen erinnernden Hermann-Löns-Stadion. Etwa 500 Braunschweiger hatten sich auf den Weg gemacht und sollten einiges geboten bekommen – nur nicht allzu viel positives. Nach einer äußerst unspektakulären weil ausgeglichenen ersten Halbzeit sollten die Kracher in Durchgang zwei zutage treten. Nur wenige Minuten waren gespielt, da bringt Küpper einen Paderborner nach schwerem Schnitzer im 16er zu Fall – ein klarer Elfmeter, der durch die Hausherren sicher verwandelt wurde. Keine Minute später zappelte der Ball bereits wieder im Netz, allerdings auf der anderen Seite. Mazingu glich nach schöner Flanke volley aus.

Nun war Spannung drin, der schnellste Spieler der Liga, Jacob Thomas, wurde eingewechselt und brachte immer wieder Gefahr, allerdings musste auch Eintracht aufpassen, so klärte Rodrigues quasi auf der Linie. Trotzdem waren die Gäste dem Sieg näher, bis das häufig daneben liegende Schiedsrichtergespann in der 88. Minute erneut für Paderborn auf den Punkt zeigte. Vorausgegangen war sowas von kein Foulspiel von Rische, und natürlich kochten bei den Gästefans die Emotionen hoch. Sei es wie es sei, auch dieser Elfer wurde versenkt und damit die Niederlage für Braunschweig besiegelt.

Nach Abpfiff, der Ärger war noch nicht verraucht, sah ich einen Eintracht Fan auf mich zukommen, allerdings hangelte er sich jenseits von Gut und Böse, also stark schwankend, am Zaun entlang Richtung Ausgang. Mit verdrehten Augen sah er mich an, wie Betrunkene das eben so tun, und schmetterte mir mit voller Inbrunst lallend seine Version der Tormusik “Hermann Löns, die Heide brennt” entgegen. Was reimt sich auf Heide? Sch… – richtig. Danach war mein Unmut fast verflogen…