BTSV – K.Offenbach

 

 Eintracht Braunschweig Kickers Offenbach

11.01.2013, Testspiel, Konrad Koch-Stadion Braunschweig, Endstand: 1:0

cimg4188 Endlich wieder Fussball! Und dann noch quasi vor der Haustür im Konrad Koch-Stadion am Franz’schen Feld. Da dieser reichlich ungewöhnliche Termin (Freitag, 13 Uhr) schon relativ früh feststand, konnte arbeitstechnisch entsprechend reagiert werden und da der Mitbewohner Urlaub hatte, war sogar noch die Begleitung geregelt. Offiziell 567 Zuschauer hatten sich an diesem Freitagmittag bei kalten Temperaturen und Schneefall eingefunden, unter ihnen dann auch noch das ein oder andere bekannte Gesicht und so wurde zitternd, aber gut gelaunt, frühzeitig das Wochenende begrüßt.

Unsere Eintracht hatte in der vergangenen Woche eher mäßig erfolgreich am Hallenturnier in Frankfurt teilgenommen und bereits am Dienstagabend ein Testspiel beim abstiegsbedrohten Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt mit 3:2 gewonnen. Nun sollte also der letzte Vergleich vor dem Start ins Trainingslager im türkischen Belek erfolgen.

Von Beginn an war ansprechendes Tempo im Spiel. Die Offenbacher waren mit den Ex-Einträchtlern Matthias Fetsch und Julius Reinhardt in die Partie gegangen und beide waren in der Folge an jeder halbwegs gefährlichen Aktion des Drittligisten beteiligt. Die erste gute Chance hatte aber dennoch der BTSV. In der 14. Spielminute versuchte sich Norman Theuerkauf nach einer Kessel-Flanke per Kopf, konnte den Ball aber weder stark, noch platziert genug auf den Kasten bringen. In der 29. Minute versuchte sich dann Orhan Ademi mit einem Schuss, doch auch er zielte nicht genau und so verfehlte sein Schuss das von Robert Wulnikowski gehütete Gehäuse. Doch nur kurze Zeit später war dieser dann geschlagen: Wieder war es der aktive Benjamin Kessel, der eine brauchbare Flanke in die Mitte brachte. Dort verpasste Orhan Ademi zunächst eine Direktabnahme, legte dafür aber schön zurück auf den völlig ungedeckten Norman Theuerkauf, der nicht lange fackelte und den Ball mit einem satten Linksschuss in den Maschen versenkte. Die Eintracht war jetzt deutlich überlegen, doch Randy Edwini-Bonsu versäumte es das Ergebnis noch vor der Pause zu erhöhen. So blieb es beim 1:0 zur Halbzeit.

cimg4192 Im 2. Spielabschnitt begann eine personell völlig veränderte Mannschaft für den Tabellenführer der 2. Bundesliga. Coach Torsten Lieberknecht hatte auf allen 11 Positionen Wechsel vorgenommen. Doch die Eintracht machte dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Vor allem die Hereinnahme der beiden Korte-Zwillinge und von Toptorjäger Kumbela stellte die Offenbacher Defensive zu Beginn vor schier unlösbare Probleme. So war es Gianluca Korte, der nach feinem Zuspiel von Domi Kumbela direkt nach Wiederbeginn am Pfosten scheiterte und nur kurze Zeit später für den aufgerückten Steffen Bohl auflegte, der seinen Schuss allerdings etwas zu hoch ansetzte. Kumbela, Erwig-Drüppel und – nach feinem Solo – Raffael Korte scheiterten in der Folge mit ihren Versuchen das Ergebnis noch zu erhöhen und so blieb es nach 90 gespielten Minuten beim 1:0 Sieg für Gelb und Blau.

Wir nutzen die familiäre Atmosphäre am Franz’schen Feld noch für den ein oder anderen kurzen Plausch, bzw. das ein oder andere Erinnerungsfoto mit den Ex-Einträchtlern, bevor es uns wieder ins Warme zog, wo noch einmal Kühles geöffnet und auf einen gelungenen Fussballmittag angestoßen wurde. Noch 22 Tage bis zum Rückrundenauftakt in Paderborn…herrje. e.b.

 

Offenbach – BTSV

 

 Kickers Offenbach – Eintracht Braunschweig

12.11.2010, 3.Liga, Stadion am Bieberer Berg, Endstand: 2:2

Offenbach

 

Freitag Abend, Flutlicht, Tabellenplatz 2 gegen 3 – das Duell zweier Traditionsvereine in einem alt ehrwürdigen Stadion. Fussballherz was willst Du mehr? Keine Frage also, dass man am frühen Nachmittag 2 Autos mit gut gelaunten Menschen und einigen Bierreserven füllte und sich auf den knapp 340 km langen Weg gen Süden machte.
Das Spiel sollte zwar im Hessischen Rundfunk live übertragen werden und die Wettervorhersage hatte für Hessen teils sintflutartige Regenfälle angekündigt, doch was tut man nicht alles, um nochmal ein Stadion zu besuchen, dessen letztes Stündlein wohl leider bald geschlagen haben dürfte, wenn man den Worten von OFC-Sportdirektor Andi Möller glauben darf. Nach etwas mehr als vierstündiger Fahrt – die sintflutartigen Regenfälle hatten sich bereits ab dem Harz über die A7 ergossen – kam der kleine Konvoi auch schließlich an dem Ort an, den ich persönlich eigentlich nie wieder mit meiner Anwesenheit beglücken wollte, hatte sich doch bei meinem letzten Besuch hier, eines der grausameren Auswärtsspiele unserer Eintracht zugetragen. An dieser Stelle möchte ich auf dieses aber nicht weiter eingehen.
Das sich der diesjährige Besuch mehr lohnen würde, wurde schon beim Blick auf die Getränkeliste an der Bierbude deutlich: Für 3,50€ sollte es doch tatsächlich Vollbier, also nicht alkoholfreies Bier, also richtiges Bier, aber natürlich nicht von Wolters und von daher nur beinahe richtiges Bier, geben. Dies durfte man im Gästebereich nicht unbedingt erwarten und so wurde nach den ersten geschossenen Fotos auch gleich zugeschlagen.

In unserem Block hatten sich derweil wohl 500–600 Fans eingefunden, was sich bei einem Spiel unter den oben genannten Rahmenbedingungen durchaus sehen lassen kann. Insgesamt sollten die Partie 9.439 Zuschauer verfolgen. Und diese begann auch gleich mit einem Ausrufezeichen unserer Blau-Gelben, als Mirko Boland den Ball bereits in der Anfangsphase nur knapp am Gehäuse von Kickers Offenbachvorbeilegte. Auf der Gegenseite gab es dann mit der ersten Offensivaktion auch gleich einen Rückschlag zu verdauen: Damir Vrancic war im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball gegangen und Elton da Costa verwandelte den fälligen Elfer eiskalt (11.). Doch unser Team zeigte sich keineswegs geschockt und machte weiter das Spiel, doch zu unser aller Bestürzung machten die Kickers erneut das Tor…und wieder war es dieser da Costa (21.). Unglaublich, wie ungerecht Fussball manchmal sein kann, doch es ging tatsächlich mit diesem 0:2 in die Kabine.

Was unsere Mannschaft dieses Jahr aber für eine Eintracht ist, durften wir in Halbzeit 2 bestaunen. Eine Angriffswelle nach der anderen schwappte auf das Offenbacher Tor zu und die Art und Weise wie jeder unserer Jungs auf dem Platz für den Anderen kämpfte, machte deutlich, dass sie sich hier und heute noch lange nicht aufgegeben hatten. Folgerichtig fielen auch noch die Treffer durch Karim Nationale (55.) und Norman Theuerkauf (75.) zum verdienten 2:2-Unentschieden – und der OFC war damit noch gut bedient, denn es wären durchaus noch Möglichkeiten zum Auswärtssieg gegeben gewesen.

Dennoch wurde der Bieberer Berg diesmal als gefühlter Sieger verlassen – für mich das erste und voraussichtlich auch letzte Mal in diesem alt ehrwürdigen Stadion. e.b.

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Offenbach – BTSV

 

 Kickers Offenbach – Eintracht Braunschweig

26.02.2006, 2.Bundesliga, Stadion am Bieberer Berg, Endstand: 2:0

Offenbach Als die Reise nach Offenbach per Sonderzug begann, ahnte noch niemand, dass dies wieder “eins von diesen Spielen” werden würde, bei dem Eintracht den Aufbaugegner für angeschlagene Clubs gibt. Die Kickers hatten seit Monaten nicht zu Hause gewonnen und dümpelten im Tabellenkeller vor sich hin. Dass es kein Zweitliga-Spitzenspiel werden würde konnte man ahnen, zumal der Winter noch in Hochform war, aber sowas…

Die erste Überraschung war die äußerst unschöne Stahlrohrtribüne für Gästefans, oder sollte man besser Stahlrohrkäfig sagen? Auf diesen Bildern kann man die Tristesse des Gästeblocks ganz gut erahnen. Die zweite Überraschung waren zahlreiche angereiste Mannheimer, die die Eintracht mit unterstützen wollten – obwohl es während des Spiels den Anschein machte, als wollte man eher gemeinsam Offenbach provozieren als Eintracht antreiben. Die dritte Überraschung war dann das angedeutete schwache Spiel Offenbachs gegen noch schwächere Braunschweiger.

An der monströsen Angstkulisse von etwas über 7.000 Zuschauern kann es nicht gelegen haben, vielleicht war es das harte Geläuf? Oder Solidarität mit den in Not geratenen? Man weiß es nicht. Jedenfalls lief bei Eintracht nix zusammen, und die Gastgeber konnten das leidlich ausnutzen. Da die Offenbacher Kickers aber ihre Chancen nicht nutzten, fasste sich mein damaliger Lieblingsspieler Patrick Bick ein Herz und nahm im eigenen Strafraum die Hand zu Hilfe. Mit dem fälligen Elfmeter ging der OFC dann auch 5 Minuten vor der Pause endlich in Führung. Dem neuen Trainer und Ex-Einträchtler Wolfgang Frank wird ein Stein vom Herzen gefallen sein. Egal, erste Halbzeit – abgehakt.

Was man dann aber in den zweiten 45 Minuten sah, konnte einem Bau-Gelben bei der Kälte schon das Heimweh aufblühen lassen. Offenbach vergab Chance um Chance, selbige konnte man auf Gästeseite beinahe mit der Lupe suchen. Bis zur 89. Minute durfte man aber doch immer noch auf einen Glückstreffer hoffen (“Wenigstens einen Punkt…”), aber dann konnte selbst Regis Dorn das 2:0 nicht länger liegenlassen.
Und so geht es eben manchmal – mit einigermaßen breiter Brust angereist und ernüchtert wieder die Heimreise angetreten. Im Löwenexpress war die Stimmung dann aber doch schon wieder ordentlich.