La Gomera (ESP)
U.D. Valle Gran Rey – ???, Primera Regional
15.04.2007, Saison 2006/2007, Endstand: ?:?
Urlaub auf La Gomera, April 2007
Mit dem Flieger ging es zunächst nach Teneriffa. Dort nahmen wir zusammen mit zwei anderen deutschsprachigen Urlaubern ein Taxi zum Hafen, denn die Zeit bis zum Ablegen der Fähre war nicht allzu großzügig bemessen. Es klappte alles wie am Schnürchen, auch die Überfahrt, und so kamen wir dann bei bestem Wetter auf La Gomera an. Es roch förmlich nach Urlaub und Erholung, allerdings stellte sich noch die Frage nach einer Unterkunft. Das Ziel sollte das Valle Gran Rey sein, die “berühmt-berüchtigte” Enklave der ausgewanderten Hippies. Auf unserem Fußmarsch vom Hafen in die Richtung checkten wir ein paar Angebote ab, fanden aber erst in La Calera, als die Füße schon mächtig qualmten, das richtige. Für relativ kleines Geld bezogen wir eine kleine Wohnung recht weit oben in dem am Berghang liegenden Örtchen, aber die Aussicht war alle Mühen wert (siehe Fotos).
Wir nutzten die Tage wirklich zum Ausspannen und machten uns keinerlei Stress. Spätes Aufstehen, ausgiebige Strandaufenthalte, kleinere Erkundungsspaziergänge entlang der Küste und ein Tagesausflug sollten den Aufenthalt bestimmen. Am ersten Abend aßen wir in einem Strandrestaurant, die Fischplatte für zwei Personen war hervorragend. Die Abendstunden verbrachten wir in der Regel irgendwo am Strand La Playa Calera, wo sich dann tatsächlich zahlreiche Auswanderer einstellten und etwas klischeemäßige Unterhaltung von Jonglage bis Feuershows boten. In einer deutschsprachigen Kneipe sahen wir an verschiedenen Tagen/Abenden ein paar Fußballspiele der Bundesliga und auf europäischer Ebene, leider ist mir entfallen welche das wohl waren. Und für das Abschlussessen wählten wir das höchstgelegene Lokal im Ort, mit eher einheimischem Charakter, auch hier war das Essen super.
Eines morgens mieteten wir uns ein Auto für einen Tag und fuhren damit ein wenig um die Insel. Unter anderem besuchten wir das Castillo del Mar, eine von einem deutschen Fotografen zu einem Kulturzentrum wieder hergerichtete Verladestation direkt an den Küstenfelsen. Wer mal Myst gespielt hat, weiß was da für ein Feeling aufkommt… Etwas weiter an der Küste entlang, ich meine bei Agulo, stießen wir auf eine weitere Verladestation, die allerdings komplett verfallen war. Aber man konnte in Meerwasser baden, da sich in der knapp über den Meeresspiegel ragenden Ruine Wasser sammelte, dass durch höhere Wellen regelmäßig aufgefrischt und ausgetauscht wird. Direkt im Meer baden ist an vielen Stellen eigentlich nur was für Lebensmüde… Einen Mittagssnack nebst Erfrischung nahmen wir dann in Agulo selbst ein, was sich angesichts der Siesta nicht allzu einfach gestaltete. Ein kleiner Rundgang durch die Dorfstraßen machte schnell klar, dass hier die Vorbereitungen für die am 24.April stattfindende Fiesta San Marcos liefen. Bei diesem Fest werden überall Feuer entzündet und Mutige springen dann durch und drüber.
Als nächstes Ziel der Rundfahrt steuerten wir dann den Parque Nacional de Garajonay an. Zu Fuß erklommen wir den höchsten Berg der Insel, der nach der tragischen Legende um Prinzessin Gara und dem armen Jonay benannt ist. Auf den Hängen befindet sich der bekannte kanarische Urwald, der in bestimmten Höhen oftmals von Nebel verhüllt wird und dabei gespenstisch wirkt. Leider war uns dieses Erlebnis nicht vergönnt. Trotzdem lohnte sich der Gipfelsturm, und von dort oben über den Wolken war der Ausblick allerdings gigantisch – man konnte jeweils die drei umliegenden Inseln sehen: Teneriffa, La Palma und Hierro. Dagegen blieb die dort oben befindliche heidnische Kultstätte blass. Danach wurde dann die Heimfahrt angetreten, da wir das Auto noch vor Ladenschluss abgeben wollten.
Dann nahte der Spieltag im örtlichen Stadion an der Playa del Ingles. Als wir ankamen spielte gerade noch der jüngere Nachwuchs auf dem grünen Kunstrasenplatz, direkt im Anschluss trat das Altherren-Team gegen einen unbekannten Gegner an. Erst danach spielte die erste Mannschaft. Vielleicht 40-50 ZuschauerInnen harrten all die Zeit in der Hitze aus, darunter auch einige Gästefans. Viele hatten Sonnenschirme und Proviant mitgebracht, für uns hatte das den Anschein als käme so ein Spieltag als Familienausflug gerade recht. Eifrig wurden Sonnenblumenkerne gekaut, und als dann das Spiel des Tages angepfiffen wurde, entwickelte sich eine doch temperamentvolle Stimmung auf der einzigen Tribüne. Wer jetzt an Choreographien oder Gesänge denkt, liegt leider falsch. Es war eher so wie auf deutschen Dorfplätzen – schätzungsweise unfeine Gesten und lautstarke Bemerkungen in Richtung des Schiedsrichters oder des gegnerischen, manchmal auch des eigenen Teams. Einige der anwesenden Damen, überwiegend sicher Mütter und Frauen/Freundinnen, standen dabei den männlichen Krakeelern in wirklich gar nichts nach. Zeitweise wurde die Kommunikation auch von Feldspielern oder Unparteiischen aufgegriffen und es entwickelte sich ein meist kürzeres “Gespräch”. Ist doch nett.
Leider war es bis heute nicht möglich, nachträglich den Gegner und das Ergebnis zu ermitteln, aber wir bleiben dran. Wer konnte damals auch ahnen, dass das mal wichtig werden würde… Ansonsten waren das auch die Highlights, die Rückreise mit Fähre und Flieger verlief reibungslos, nur ging ab Hamburg um 21.30 h kein Zug mehr nach Braunschweig, was meine Heimreise um eine weitere Übernachtung verzögerte.
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