Oschersleben – Burg
Oscherslebener SC 1990 - Burger BC 08
19.09.2015, Verbandsliga Sachsen-Anhalt, Jahnstadion Oschersleben/Bode, Endstand 0:2
Da unsere Eintracht erst am Sonntag das Heimspiel gegen den FC St. Pauli bestreiten sollte, entschieden wir uns kurzfristig bereits den Samstag für den Besuch von Sportplätzen in der “näheren Umgebung” zu nutzen. Nachdem am Vormittag das Porschestadion etwa 30 km nordöstlich von Braunschweig für ein Jugendspiel ins Visier genommen wurde, stand im Anschluss die Fahrt ins etwa 70 km entfernte Oschersleben auf dem Programm. Ziel war das das dortige Jahnstadion, welches als Spielstätte des Verbandsliga-Duells zwischen dem Oscherslebener SC 1990 und dem Burger BC 08 fungierte.
Nachdem der Ort des Geschehens nach knapp 40-minütiger Fahrt erreicht und für einen schlanken Taler der Eintritt inkl. Programm erstanden war, galt es erst einmal den “Club 90″, die Gaststätte des Jahnstadions aufzusuchen. Eigentlich ist der Zugang zur Gaststätte und deren Terrasse lediglich Vereins- und Fördermitgliedern gestattet, doch für die beiden freundlichen Braunschweiger wurde heute einmal eine Ausnahme gemacht. So durfte der Spielbeginn aus “gehobener” Sicht und bei einem frisch Gezapften verfolgt werden, während der Großteil der anderen Besucher in den Sitzschalen oder auf den Bänken links der Terrasse Platz nahm.
Der Tabellendritte und Aufsteiger, Burger BC, hatte aus den ersten fünf Saisonspielen satte vier Siege geholt und galt vor dem Spiel als Favorit. Doch in den ersten 45 Minuten war davon reichlich wenig zu sehen. Im Gegenteil: In einem an Niveau und Chancen armen Kick, waren es die Gastgeber – aktuell Tabellenzehnter – die den gepflegteren Ball spielten. Allerdings kamen auch sie selten vor das Gästetor und wenn doch, dann war es ein Mix aus Pech und Unvermögen, der dafür sorgte, dass schlussendlich keine wirkliche Torgefahr entstand. Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen.
Die obligatorische Stadionrunde wurde meinerseits dafür genutzt, um am vereinsinternen Imbiss zwischen “Meckerecke” und “Gästebereich” eine Bratwurst zu erstehen. Leider muss diese aber als der absolute Fehlgriff des Tages erwähnt werden. Eine Bratwurst aus der Fritteuse mit einem trockenen Stückchen Brot, dafür immerhin sehr delikater Senf – einfach grauenhaft! Mein Weg führte mich nach diesem Magenumdreher daher auch schnurstracks zurück auf die Terrasse, um dort den festsitzenden “Geschmack” mit einem weiteren Frischgezapften herunterzuspülen.
Ob auch die Heimmannschaft in der Kabine mit dieser Zumutung verpflegt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings wirkten die Bewegungsabläufe der OSC-Kicker mit Beginn der zweiten Spielhälfte in etwa so, wie das Zusammenspiel der Halbzeitkomponenten auf meiner Wurstpappe: Komplett disharmonisch!
Die Gäste wussten dies ihrerseits binnen nur sieben Minuten zu nutzen: Erst erzielte Schaarschmidt per Kopf die Führung (55.) und kurz darauf nutzte Krüger (62.) einen Ballverlust der Gastgeber im Spielaufbau eiskalt zum zweiten Treffer. Die Entscheidung war somit gefallen. Wir Braunschweiger nutzen derweil den sehr persönlichen Austausch auf unseren Plätzen noch für eine amateurfußballerische Sternstunde. Nicht nur, dass wir in der Zwischenzeit von jedem Besucher auf der Terrasse per Handschlag begrüßt worden waren, nein, auch unsere Kenntnis über den regionalen Fußball wurde noch einmal gerissen auf den Prüfstand gestellt: So wurden wir kurz vor dem Ende der Spielzeit von einem unserer “Freunde für 90 Minuten” doch tatsächlich gefragt, wie noch einmal der Trainer der Gäste heißen würde? Doch da der OSC-Report offen auf unserem Stehtisch lag, reichte ein kurzer Blick um ihm zu entgegnen: “Den Hartmut meinst Du?” (Hartmut Müller ist Trainer des Burger BC, Anm. des Verf.)
“Ja, richtig, genau den”, nickte uns der vermeintliche OSC-Quizmaster noch bestätigend zu, ehe er sich Richtung Spielfeld drehte und jenen Hartmut Müller von seinem Platz aus lautstark und um eine Antwort fordernd anbrüllte: “Hartmut, sach’ ma. Das haste dir hier heute auch schwerer vorjestellt, wa!?” In diesem Moment war dann auch die Halbzeit-Bratwurst vergessen. eb
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